Florida | the ’sunset‘ state

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Beitrag von Christian – follow us | instagram account

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  • South Beach bei Nacht – der Art Deco District erstrahlt im Neonlicht 

Im April 2015 bin ich auf große Mietwagen-Tour durch den U.S. Bundesstaat Florida gegangen, von Miami South Beach über Key West, durch die Everglades bis nach Naples und Clearwater, über die Landesmitte an Orlando vorbei und an Vero Beach bis Cape Canaveral. Auf eigene Faust. Without any problems.

Route meiner 14-tägigen Mietwagenrundreise 

Florida, the sunset state

StepMap Florida, the sunset state

Florida, der Staat der sunsets. Es ist anders als das Amerika unter Donald Trump. Spanisch kommt im Alltag Miamis des Öfteren vor. Es ist ein bunter Schmelztiegel aus sämtlichen kulturellen Einflüssen mit teils tropischem Klima. Im April können nachts gegen 0 Uhr noch schwül-warme 24 °c aufkommen.

Die Ostküste von Cape Canaveral über Fort Lauderdale bis Key West ist noch einmal anders als die Küste am Golf von Mexiko.

Vom bunten, protzigen und lauten Partyleben von Miami South Beach ist in Naples am wunderschönen weißen, breiten Sandstrand kaum noch etwas zu spüren, dafür sind die Sonnenuntergänge an diesem Küstenabschnitt um so schöner und das Wasser ist salziger und wärmer als in Miami.

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  • einer der spektakulären Sonnenuntergänge am Golf von Mexico 

Art Deco im Neonlicht und Lebensgefühl am Ocean Drive: South Beach

Meine Ankunft in Miami war gewöhnungsbedürftig: man wird überwältigt von der Lautstärke und der ganz anderen und offenen Lebensart der Amerikaner. Aber sie sind freundlich, empfangen einen überall offen und sind sehr hilfsbereit. Sehr interessiert fragen sie, ob man als Weißer mit hellerer Haut oder mit blonden Haaren vielleicht aus Schweden oder Russland kommt – als man „Germany“ antwortet heißt es dann schnell „it must be very cold and rainy over there“. Kein Vergleich zu dem April dort, manchmal tagelang andauernden schwülen 30 °C, oft noch bis 19:00 Uhr abends.

Jeder zeigt gerne her was er hat in South Beach, besonders wenn am berühmten Ocean Drive am Breakwater und Cleavelander die „gepimpten“ Porsches und Ferraris vorbeirauschen. Dazwischen findet man vereinzelt sehr schöne Oldtimer, die sich aufgereiht wie bei einer öffentlichen Modenschau vorstellen und hupen.

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  • der Ocean Drive in Miami South Beach, hier am Breakwater

Ich selbst habe eine einfache drei Sterne Pension für ca. $ 70/Nacht für die ersten drei Tage gebucht, allerdings sollte man sich bei einer solchen Kategorie  über die dünnen Wände und der Lautstärke des Partylebens rund um die Uhr bewusst sein.

In Miami lässt sich außer den Clubs viel erleben. Die Metro ist kostenfrei in einem bestimmten Bereich von Downtown im Finanzdistrikt mit der eindrucksvollen Skyline, durch die die Bahn auf einer höheren Ebene verläuft. Man findet schöne, europäisch geprägte Villen, die auch in Italien in der Toskana stehen könnten.

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  • Yachen in Miamis Financial District – Miami Downtown 

Dazu kann man eine Rundfahrt mit Ausflugsbooten auf die der Stadt vorgelagerten Inseln machen, bei der man die exzentrischen Villen der „Celebrities“ erklärt bekommt – von Jennifer Lopez, Marc Anthony, Alicia Keys, Shakira, Usher bis hin zum Erfinder des Viagras, der nicht unerwartet die größte Villa von allen besitzt. Alle tummeln sie sich gelegentlich in Miami.

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  • die „Alicia“ von Alicia Keys im Hafen von Miami 

Man gewöhnt sich schnell an Bezeichnungen wie „East Fifth Street“ da die Straßenführungen alle logisch nach Ausrichtung nummeriert sind. Allerdings sollte man über ein Navigationsgerät (GPS) verfügen, falls man sich in South Beach einen Mietwagen nimmt und anschließend durch den hoch bebauten Finanzdistrikt muss, um über die Seven Mile Bridge zu den Florida Keys zu gelangen, die südlich der Everglades liegen. Mit dem „Florida Sun Pass“ kommt man auf den mautpflichtigen Autobahnen, die längst nicht überall so voll wie in Deutschland sind, bei vorheriger Buchung gut und ohne Anhalten an den Mautstellen vorbei. Da es sein kann, dass nur alle 80 Meilen eine Tankstelle kommt, an der man mit Kreditkarte direkt an der Tanksäule durch PIN-Eingabe in Gallonen tankt, sollte man gut vorbereitet durch die Everglades fahren, wo weit und breit kaum Häuser stehen.

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  • Abendstimmung in den Everglades

Lohnenswert: Key West – eine kleine Welt für sich

Key West ist eine Welt für sich. Ein Must-see. Von Hippies über Einsiedler bis hin zu Touristen findet man hier wirklich jeden und alle sind willkommen. Das ganze wirkt dann wie ein offenherziges, buntes Durcheinander mit vielen Attraktionen wie z. B. dem Haus von Hemingway oder dem „Most Southern Point of the Continental U.S.A.“.

ein Jahr später befanden wir uns 90 Meilen gegenüber in Havanna

Um die Duval Street kommt man in Key West kaum herum. Cafés, Bars, Restaurants, Boutiquen und Souvenir-Shops reihen sich in alten, viktorianischen Häusern aneinander. Diese tragen zum wohl weltweit einzigartigen Flair von Key West bei. Abends kann man hier geführte „Ghost Tours“ mit bestimmten Veranstaltern unternehmen. Ob es hier wirklich spukt oder nicht, solltet ihr unbedingt einmal herausfinden. Jedenfalls könnte das hier gut möglich sein.

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  • die malerische Duval Street: Szenen in der Einkaufsstraße mit Flair 

Die Gebäude und Unterkünfte der Stadt sind häufig noch im traditionellen Kolonialstil gehalten, was einen Aufenthalt das besondere Etwas verleiht. Am liebsten wäre mit ein ständiger Wohnsitz hier mit einem der unzähligen Balkone. Die Atmosphäre ist zwar insgesamt quirlig, dennoch aber sehr gechillt. Das Wort ‚Stress‘ schein hier niemand wirklich zu kennen.

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Coco Plum Inn Key West

  • einladend: das Coco Plum Inn – mit Pool im dicht bewachsenen, grünen Hinterhof

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Viele Orte innerhalb der Stadt sind einfach liebevoll und gepflegt gehalten. Allem scheint hier das gewissen Etwas verliehen worden zu sein. So steht vor dem Gerichtsgebäude in Key West das Hinweisschild „End of the Rainbow – unlimited Opportunities„. Key West wirkt so offenherzig wie selten eine Stadt. Hippies und Einsiedler, alle kommen sie hier zusammen und bilden die bunte, vielfältige kulturelle Atmosphäre.

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  • Das Ende des Regenbogens gefunden – es steht vor dem Courthouse, Key West

Die schönsten Orte auf den Florida Keys

In den abgelegeneren Regionen der Florida Keys, wo die schönsten einsamen Buchten zu finden sind – insbesondere auf Bahia Honda (Abfahrt an der Seven Mile Bridge) und Key Largo – kann man auch in Hausbooten in abgelegenen Buchten z. B. auf der Insel Marathon übernachten, was der ganzen Reise das besondere Etwas verleiht.

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  • eine geschichtsträchtige Insel mit einzigartiger Pflanzenwelt 

Bahia Hondas Vegetation und Pflanzenwelt ist weltweit einzigartig. Ein Besuch auf der lohnte sich für mich: hier gibt es einen Tier- und Pflanzenpfad, den man entlang wandern kann. Dabei kommt man an vielen Hinweisschildern mit Erklärungen zur Flora und Fauna der Inseln nahe der Seven Mile Bridge vorbei. So lernt man einiges über die hier vorkommenden Lebewesen, die aufgrund der Lage der Insel einmalig sind.

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  • ein Blick auf die Seven Mile Bridge von Bahia Honda

Die Golfküste – meine Lieblingsstrände in Florida

Kommt man in Naples an, kann man sich schon einen Moment lang wie in Kalifornien fühlen – die riesen Villen und Sommerresidenzen nördlich der Stadt hoch bis Clearwater Beach an der Tampa Bay um St Petersburg sind beeindruckend. Sie liegen frei zugänglich direkt am Strand, ohne große Abzäunung.

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  • willkommen am Belleair Shore bei Clearwater

Abgesehen von den hohen Parkgebühren direkt an Clearwater Beach (ca. $ 8 pro Stunde), kommt man hier gefühlt erst richtig im Urlaub an. Endlos breite, weiße Traumstrände mit Seebrücken und Palmen weit und breit. Es lohnt sich, hier ein paar Tage zu verweilen, z. B. in einer der Pensionen oder Motels, die teils sehr gut und liebenswürdig wie ein gutes Mittelklasse-Hotel ausgestattet sind.

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  • Clearwater Beach an der Tampa Bay 

Gegessen wird hier z. B. Deep Dish Pizza mit breitem Rand und Honig darauf. Dies sei besonders amerikanisch und die Kombination für Europäer eventuell ungewohnt. Ansonsten sind Italiener schon als exklusiv anzusehen und ein Pasta-Gericht in einem italienischen Restaurant kann $ 17 bei guter Strandlage kosten. Man greift somit häufig zu Fast Food, an dem man nicht vorbeikommt. Die Fast Food Ketten reihen sich kilometerweit an den breiten Hauptstraßen und man entdeckt Ketten, die sich allein auf Sandwiches in jeder denkbaren Variation spezialisiert haben, von denen man in Europa nie zuvor gehört hat.

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Das Landesinnere Floridas ist für Naturliebhaber besonders sehenswert. Nicht selten wird man allerdings an wilden Flüssen und entlegenen Farmen vor am Ufer versteckten Alligatoren durch Hinweisschilder gewarnt.

Das Landesinnere von Florida – wo Alligatoren auf einen lauern

Besonders sehenswert ist der Nationalpark um den Lake Kissimmee mit seinen am Ufer wachsenden verwunschenen Bäumen, die ohne Weiteres aus einer früheren Zeit wie der Urzeit stammen könnten. Das ganze wirkt dann teilweise wie ein abgelegenes Safari-Reservat wie in Südafrika.

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Auch hier in dieser Atmosphäre aus Nationalpark und Reservat gibt es genügend Naturschönheiten zu bewundern. Bunte Schmetterlinge fliegen hier frei herum und kreuzen den Weg entlang des Pfades zum See. Man kommt hier direkt an das wilde und sumpfige Ufer. Zudem gibt es hier wirklich verwunschene Ecken, die wie verlassen wirken. Nicht viele Touristen schienen hier vorbeizuschauen. Große, alte Bäume spenden hier Schatten und bilden einen Wald. Hier gibt es einen Spielplatz, den sich die Natur zurückzuerobern schien.

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Raumfahrt-Erlebnisse nachempfinden bei der NASA

Ein weiteres Highlight war das Cape Canaveral und sein Besucherzentrum, das Kennedy Space Center, das zu einer Art Vergnügungspark rund um das Thema Space ausgebaut wurde. Der Eintritt von $ 50 pro Person für einen ganzen Tag schreckt dabei erst einmal ab, allerdings bekommt man ja nicht alle Tage die Konstruktion einer Rakete gepaart mit in der Anlage schlummernden Alligatoren am Straßenrand zu sehen. Zusätzlich darf man neben der Simulation eines Spaceshuttles auch verkleideten Astronauten die Hand reichen und ein Porträt mit ihnen machen.

Raumfahrtmodule, wie die von Apollo 14 zu bestaunen, ist schon beeindruckend. Dabei bekommt man für das Eintrittsgeld auch eine Simulation in einem startenden Space Shuttle vorgeführt. Hierbei setzt man sich wie im Kino aus einer Reihe von Stühlen vor einen großen Bildschirm. Dabei ertönen Geräusche, es wird plötzlich dunkel und die Sitzfläche fängt an zu vibrieren. Unmittelbar vor einem leuchten dann die Vielzahl der Knöpfe und Hebel der simulierten Raumfahrtkapsel auf. Als wäre man mitten drin. Zudem lernt man viel über die Geschichte der NASA, wozu auch tragische Seiten gehören.

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  • die Ausstellungsstücke der Apollo 14 Mission im Kennedy Space Center

Mangroven an der Atlantikküste

Wunderschön ist auch die Umgebung von Cape Canaveral. Nahe der Stadt Cocoa Beach gibt es einige interessante Spots, abseits der Hauptstraßen. Die vorgelagerten Inseln bilden mit den einzelnen Buchten schöne Mangroven-Gebiete. Man kann hier nah mit dem Auto heranfahren und dicht bis an die sumpfigen Gebiete herankommen.

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  • sumpfige Mangroven gibt es zwischen Cape Canaveral und Cocoa Beach 

Zurück ging es über Vero Beach, einer beschaulichen aber neureichen Stadt mit malerischen Kanälen und Residenzen, nach Fort Lauderdale, einem weiteren Highlight. Diese Stadt ist im Gegensatz zum benachbarten Miami längst nicht so aufbrausend sondern glänzt mit seinen wunderschönen Parkanlagen und weitläufigem Kanalsystem wie in Venedig, an dem abgeschirmt in ruhiger Lage die Villen der Reichen liegen. Dazwischen begegnet man nicht selten einem Leguan, der seelenruhig die Mittagssonne an den Kanälen genießt.

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  • Fort Lauderdale und sein Kanalsystem 

Die letzten Tage einer solchen Rundreise, bei der schnell 1000 Meilen zusammenkommen, kann man dann entspannt am Strand verbringen oder an der schönen Bay Front in Miami Downtown, an der gute Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten zu finden sind. Die bekannten Shopping-Outlets findet man eher außerhalb der Stadt an den breiten Straßen mit den endlosen Fast Food Ketten.

Fazit

Man kann Florida sehr gut alleine bereisen, da die Amerikaner einem immer freundlich und offen zur Hilfe stehen. Ich würde wieder hinreisen, zumal man nach 14 Tagen Aufenthalt noch längst nicht alles gesehen hat wie die schönen Kolonialbauten im Nordwesten des Staates rund um die Hauptstadt Tallahassee. Wer ein anderes Amerika mit europäischen und karibischen Einflüssen und Kultur sehen will, ist hier mehr als richtig und wird dabei offen willkommen geheißen.

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  • Geheimtipp: die entlegene Bucht von Key Largo am John Pennekamp Coral Reef State Park

3 Kommentare Gib deinen ab

  1. Invisibly Me sagt:

    I would love to visit Florida one day – it would be a dream for me to go! 🙂

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    1. We hope to have inspired you with our road trip – Florida has some magical corners and we would now call ourselves fans of this beautiful state.

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