Saronische Inseln in Griechenland: von Athen bis Ägina & Angistri

Beitrag von Christian – follow us | instagram account

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  • weiter unten beschrieben: Buchten der Insel Angistri

Bunte Fischerboote im glasklaren, türkisblauen Wasser und antike Tempelruinen umgeben von Oliven-, Granatapfel- und Pistazienbäumen soweit das Auge reicht – dazu noch Ziegenglockengeläut und weiße Häuser im Hintergrund: eindeutig Griechenland. So frisch und einprägsam sind die vielen Erinnerungen an unsere Rundreise durch den saronischen Golf – mit allem was hier traditioneller Weise dazugehört.

Reisezeit im Herbst

Eine Reise im Oktober war wohl die richtige Entscheidung für uns: die Saison neigte sich dem Ende zu und bei bis zu 25 Grad ließ es sich an den wärmsten Tagen gut aushalten. Die gastfreundlichen Einheimischen schienen sich umso mehr zu freuen, die letzten Touristen lächelnd begrüßen zu dürfen. An den noch blühenden Bougainvilleen sind ab und zu Schmetterlinge unterwegs, falls sie nicht von hier vorherrschenden Rasse der ‚Felis catus‘, den streunernden Hauskatzen gefangen werden. Diese sind hier einfach omnipräsent.

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  • Agia Marina auf der Insel Ägina – mehr als nur ein touristischer Ort

Vorab: Planung der Reise durch Griechenland

Da wir stets viel unterwegs sind, und besonders 2018 bei uns zufriedenstellender Weise mit Fernreisen vollgepackt war, buchten wir erst ca. drei bis dreieinhalb Monate vor Ankunft unsere Unterkünfte über die gängigen online Portale. Die Unterkünfte waren sogar teilweise ordentlich reduziert zum Ende der Saison im Herbst. So verglichen wir die Preise auf den typischen und bekannten Inseln – klar, diese fielen uns auch sofort ein: Santorin, Kos, Rhodos, Kreta. Nächster Schritt: schauen, ob es dorthin möglichst Direktflüge und gut angebundene Flughäfen gab. Diese gab es sogar auf kleinere, aber dennoch bekannte Inseln wie Mykonos. Doch mit Erschrecken stellten wir fest, dass sich die Flugpreise im Juli 2018 für den Herbst bereits auf zwischen 600 € – 700 € pro Person beliefen. Was nun? Schließlich reizte uns Griechenland seit Jahren. Eine Alternative zu den bekannten Inseln musste her, die trotzdem gut zu erreichen war. Wir standen vor der Wahl: Thessaloniki und Chalkidiki oder ‚einfach nur‘ Athen. Die Flugpreise waren die gleichen! Doch wir wollten so sehr die schönen weißen Häuser mit den blauen Türen und Fassaden sehen und in idyllischer Natur entspannen: so flogen wir tatsächlich nach Athen…

Blaue Tür in Megalochori auf der Insel Angistri

  • nicht nur auf Santorin gibt es blau-weiße Häuser zu bestaunen

Alternative zu Santorin & Co: auf zur Insel Ägina

Für uns ein Glücksfund: vor Athen lag eine gar nicht so kleine Insel, auf der gelegentlich ein Bus fuhr und die mit der Fähre direkt vom Hafen in Athen nur ca. 1 Std. 20 min. entfernt lag.

Am Ende der Reise erzählten wir einer Griechin auf der Fähre, dass wir zum ersten Mal in das Land reisten. „Oh, und dann haben Sie gleich die falsche Insel ausgewählt – das ist aber schade„, war ihre verblüffende Antwort. „Griechenland bietet so viele schöne Inseln, wie z. B. Kos„. Doch Touristenströme wollten wir ja umgehen. Diese Inseln kannte sie aber schon und so reiste sie auch nach Ägina, wo ihr im Herbst „lediglich“ die großen Klosteranlagen gefielen. Sie hob mehrfach hervor, wie beeindruckend sie diese allerdings fand (weiter unten beschrieben). Und auch uns ging es am Ende so. Diese gar nicht überall so bekannte Insel konnte gut zur Ruhe, Entspannung und für Wanderungen im Wald am Meer herhalten.

Wanderweg mit Merblick bei Agia Marina auf der Insel Ägina - Reiseblog Exploreglobal

  • Ausblick von einem der Wanderpfade bei Agia Marina

Bei https://www.directferries.de erhielten wir einen Überblick über die bestehenden Fahrpläne der verschiedenen Fährgesellschaften und konnten An- und Abreise bereits im Voraus buchen. Später tauschten wir die Buchungsbestätigung gegen Vorlage des Ausdrucks problemlos am Schalter in Tickets um. Nur eine ungeplante Sache sollte noch dazwischen kommen…

Ausgangspunkt Athen: Hafen Piräus

Mit dem Bus Nr. X96 fuhren wir praktisch um Athen herum vom Flughafen direkt nach Piräus für 6 € pro Person. Die Endstation lag nahe der Kathedrale Agia Triada.

Bis wir dort ankamen, verging ungefähr 1 Stunde. Der Bus schien älter zu sein, weshalb die Fahrt über manche Schlaglöcher entlang der langen Promenade etwas holprig erschien.

❝Noch war unsere Vorfreude nicht dahin.❞

Als wir abends am Hafen ankamen, fing es leicht an zu regnen. Noch war unsere Vorfreude nicht dahin. Bis zu unserer geplanten Weiterfahrt mit der Fähre sollten wir eine Nacht in einem zuvor gebuchten Hotel verbringen. Abends auf dem Niederschlagsradar schien eine spiralförmige Wolke sich genau über Griechenland zu drehen, die in Zeitlupe aber weiterzuziehen schien.

❝Mittelmeer-Hurrikan Sorbas❞

Am nächsten Tag regnete es stärker. Der Innenhof hinter unserem Hotel schien langsam vollzulaufen. Ein Glück hatten wir dank guter Planung Regenschirme eingepackt. Mit Anspannung blickten wir stets auf den Niederschlagsradar und die Wetter-News. Kaum zu glauben, dass das Internet von einem Mittelmeer-Hurrikan namens Sorbas sprach. So riefen wir die Hotline von Hellenic Seaways an: auf Englisch versicherte man uns, dass noch alles ungewiss sei, was die Fährverbindungen für den nächsten Tag betraf…

2. Tag in Athen – trotz Sturm hinauf zur Akropolis

Die 0,- € Eintrittsgeld-Aktion an diesem speziellen Tag bei Wind & Wetter war letztendlich der Grund, warum wir mit zahlreichen asiatischen Besuchern die teils glitschigen Steinstufen kostenlos hinaufgeklettert sind. Der reguläre Eintrittspreis beläuft sich ja sonst auf um die 20,- Euro pro Erwachsenen. Am Ende war es dann so windig, dass unsere Regenschirme beinahe davonwehten.

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  • Blick über die Südseite der Akropolis

Wir nahmen den Eingang am westlichen Ende der Akropolis, wo sich das ‚Odeon des Herodes Atticus‚ befand. An der Südseite gelegen befand sich ebenfalls das Dionysostheater und weiter hinten das großräumig angelegte Museum der Akropolis auf einem gegenüberliegenden Gelände.

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  • Fotospot Richtung am Ende des Rundwegs – Blick Richtung Nordwesten

Als der Regen endlich nachließ, machten wir uns wieder auf zum Hafen Piräus. Die Einweisung der Passanten und Autos auf die Fähre war etwas chaotisch, klappte aber am Ende planmäßig innerhalb der vorgesehenen Zeit. Es reicht aus, ca. eine Stunde vor Abfahrt der Fähren direkt vor dem Schiff zu warten.

Fähre nach Athen von der Insel Ägina im saronischen Golf - Reiseblog Exploreglobal

  • der Hafen von Athen Piräus 

Bewaldete Idylle im saronischen Golf:  Insel Ägina

Die Insel Ägina wird nicht umsonst auch ‚die Pistazieninsel‚ genannt. Schon bei der Ankunft am Hafen erwarteten uns unzählige Stände der Einheimischen: hier verkauften sie Pistazien – gesalzen und ungesalzen oder bei uns unbekannte Pistazienprodukte, wie Crèmes oder als Likör. Gerne baten sie uns hier freundlich ihre Proben an.

Hafen auf der Insel Ägina mit Bergen der Nachbarinseln im Hintergrund

  • Ankunft am Hafen von Ägina: Kirche Agios Nikolaos 

Eindeutig die schönste Straße des Ortes Ägina Stadt war die zweite Reihe, direkt hinter der Hafenpromenade aus Hotels und Restaurants. Hier in dieser Gasse parallel zur Promenade sahen wir auch Einheimische. Neben individuellen Boutiquen bestaunten wir hier auch einen Fischmarkt, auf dem die fangfrische Ware ausgebreitet auf Eis gekühlt den Passanten präsentiert wurde. Unter den Weinreben konnte man es sich draußen gemütlich machen.

Gasse mit Weinreben in Ägina Stadt in Griechenland

  • Weinreben in den Gassen der Altstadt von Ägina

Am Hafen der Stadt befindet sich auch der Busbahnhof. Die Hauptlinien führen alle von Ägina Stadt aus entweder in den Süden Richtung Perdika, in den hohen Norden der Insel Richtung Souvala und Vagia oder durch die Inselmitte vorbei am Kloster Agios Nektarios bis nach Agia Marina. Die Letztere war unsere Busverbindung – Achtung: der letzte Bus des Tages fährt ggf. schon am frühen Nachmittag gegen 14.30 Uhr von Ägina Stadt los.

Natur – Problem der Müllbeseitigung

Trügt die Idylle? Mancherorts schon. Da uns Umweltschutz sowie nachhaltiges Reisen sehr am Herzen liegt, achteten wir umso mehr auf Dinge, wie die lokale Müllbeseitigung. Fazit: Es geht um einiges besser und es herrscht Handlungsbedarf. Wir kannten zwar Probleme mit Müll aus anderen Ländern Südeuropas, doch waren von der Art des Mülls, der hier wahllos im Hinterland auf Haufen abgeladen wurde, überrascht: kleine Deponien direkt am Meer (außerhalb der Urlaubsorte) oder im Wald bestanden aus Möbeln, Computerteilen oder Porzellan, wie alten Sanitäranlagen – aber auch Glasflaschen. Es war zu viel, um hier während der kurzen Reisezeit tatkräftig aktiv tätig zu werden. Man kann aber mit Einheimischen reden und das Problem einfach mal ‚unbequem‘ ansprechen. Natürlich will es niemand gewesen sein. Speziell auf Ägina zu beobachten – anders als auf der deutlich saubereren Insel Angistri – war, dass die Müllbehälter stets offen in den Hinterhöfen Äginas herumstanden. Im schlimmsten Fall gab es bei direkter Sonneneinstrahlung entsprechend Geruch. So machten sich leider  auch einige wilde Katzen ans Werk. Auf Angistri waren die Müllcontainer stets geschlossen und es wurde viel mehr Wert auf das äußerliche Erscheinungsbild gelegt.

Kulturschätze: Aphaiatempel & Agios Nektarios

Der Aphaiatempel

Ein persönliches Highlight der Reise war der nicht überall bekannte Aphaiatempel. Die 6,- € Eintrittsgeld kann man ruhig ausgeben, denn es lohnt sich dafür hierauf zu kommen. Von der gleichnamigen Insel-Haupstadt fährt ein Bus hier die kurvigen Bergstraßen für kleines Geld hinauf und hält hier als letzte Haltestelle vor dem Hafenort Agia Marina.

Aphaia Tempel bei Agia Marina auf der Insel Ägina - Reiseblog Exploreglobal

  • erhabene Säulen aus dem Jahre 490 v. Chr. 

Rund um die antiken Tempelruinen stehen Hinweisschilder und Erklärungen in Englischer Sprache. Hier wird einem übrsichtlich die spannende Geschichte, die diesen Tempel umgibt, dargestellt – u. a. wie er 570 v. Chr. das erste Mal hier errichtet wurde und später – nach einem Brand – um 490 v. Chr. neu aufgebaut wurde.

Nicht nur Historiker oder Abenteuerlustige, sondern auch Naturfreunde kommen hier für das Eintrittsgeld von € 6,- voll auf ihre Kosten. Alleine der Ausblick von hier auf die Stadt Athen im Hintergrund zahlt sich aus. Hinter dem Gebüsch hier oben liegt einer der besten Aussichtspunkte auf der ganzen Insel Ägina.

Agios Nektarios

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Eines der Hauptreiseziele der Insel Ägina ist unmissverständlich die Pilgerstätte rund um die Kirche von Agios Nektarios mit der Klosteranlage von Agia Triada. Diese befinden sich in der Inselmitte und können per Bus oder Taxi erreicht werden. Die Bushaltestelle liegt direkt vor dem Haupteingang. Das Kloster war kostenlos begehbar und frei zugänglich. Es befindet sich oben den Berghang hinauf. Als wir die Treppenstufen hinaufgingen, genossen wir den malerischen Ausblick auf die Kirche.

Im Inneren der Kirche befand sich ein Grab aus Mamor und ein großer Altarbereich. Immer noch fanden die ein oder anderen Restaurierungsarbeiten statt. Besonders beeindruckend wirkte die weiße Mamorsäulenhalle im Außenbereich auf uns. Auch die Natur rund um die Klosteranlagen lohnt einen Ausflug. Olivenbäume und Kakteen säumen hier das Straßenbild.

Urlaubsort Agia Marina – Charme durch Idylle & Zerfall

Die Tourismus-Saison neigte sich dem Ende zu, dies ließ sich in den Straßen des Ortes bemerken. Das ein oder andere Restaurant war bereits geschlossen mit Hinweisen in Englischer Sprache, wie ‚Thank you for the season and see you in 2019′.

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  • Restaurant Kiriakakis in Agia Marina – Meerblick garantiert

Das Ende der Saison machte sich bei der Auswahl der Restaurants bemerkbar. Doch es hatten noch ein paar geöffnet, wie z. B. das sehr zu empfehlende Restaurant Kiriakakis. Ansonsten haben wir sehr die ausgeprägte Gastfreundschaft der Einheimischen gespürt, z. B. bei einem Dessert ‚auf Haus‘ oder ehrlichen Berichten darüber, wie ihr Gyros zubereitet wird. Von Knoblauch war hier nämlich nur spärlich dosiert eine Spur und umso mehr genossen wir die zusätzliche Portion Tsatsiki. Insgesamt fanden wir selten Gyros auf den Karten der Restaurants, dafür eher Gerichte wie Moussaka oder Souvlaki. Für ca. 8,- € fand man schon deftige Abendgerichte auf der Menükarte.

Griechische Nachspeise udn Spezialität aus Kreta

  • diese Spezialität aus Kreta wurde uns auch auf Ägina serviert

Neben einem der wenigen Strände der ganzen Insel Ägina, machte den Ort die Symbiose aus Zerfallenem und Idyllischem, wie Kirchen und Blumen, aus. Es mag nicht jedermanns Sache sein, eingeschlagene Fensterscheiben von insolvent gegangenen Anbietern in einem Urlaubsort zu sehen. Doch wir fanden, dass es authentisch war, denn auch hier schlug die Finanzkrise natürlich um sich.

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  • Kirche des Schutzheiligen von Agia Marina 

Wanderungen am Meer

Wir denken, dass neben dem Ort rund um das Kloster Agios Nektarios, der Hafenort Agia Marina so ziemlich die beste Ausgangslage für Wanderungen auf der Insel bietet. Hier gibt es u. a. Hinweisschilder, die durch Punkt und Farben an einigen Stellen den Weg markieren. Aber auch der bergige Anstieg zum Aphaiatempel ist hier ausgeschildert.

Vom Kloster Agios Nektarios hingegen kann man gut aus in den malerischen Norden der Insel wandern. Dabei kommt man durch Olivenbaum-Plantagen und an Bergdörfern vorbei. Dort haben wir den ein oder anderen Fasanen-Jäger mit ihren Jagdhunden getroffen. Hoch oben auf den Hügeln sieht man dort noch ein paar verlassene Kapellen.

Abendwanderungen sind von Agia Marina aus zu empfehlen. Bei Sonnenuntergang wirkte die Bucht noch einmal mystischer auf uns.

Das Wasser ist hier türkisblau und schimmerte gegen 19:00 Uhr bei Sonnenuntergang rosafarben. Es war einfach toll, den im Hafen einlaufenden Segelbooten zuzuschauen.

Sonnenuntergang bei Agia Marina auf der Insel Ägina - Reiseblog Exploreglobal

  • Abendstimmung an der Kayos Bay 

Für eine Kurz-Wanderung ist der Weg Richtung Osten auf dem Ort heraus zu empfehlen. Die meiste Zeit führt die Strecke direkt durch den Pinienwald am Meer entlang zu der schönen – und nicht überlaufenen – Bucht Kayos Bay. Der Ort entpuppte sich als einer der schönsten Aussichtspunkte auf die Insel – mit einer Terrasse und Blick auf den Hafen.

Wanderweg Agia Marina Kayos Bay Insel Ägina

Inselhüpfen: zu den Traumbuchten der Insel Angistri

Bei der Ankunft in Megalochori wartet ein Bus direkt vor der Fähre auf ankommende Gäste, die teils mit Gepäck zu ihren Unterkünften wollen. Dieser hält unter anderem an der langen Hafenpromenade und fährt entang der nördlichen Küste bis zum Ort Skala.

Die Überfahrt von Ägina nach Angistri dauert höchstens 20 – 30. min. und findet ein paar Mal am Tag bis zum frühen Abend statt.

Angistri Insel Fischkutter Boot Hafen Megalochori Reiseblog Exploreglobal

  • Fähren und einheimische Fischerboote zugleich: Hafen von Megalochori

Blau & weiß soweit das Auge reicht: Megalochori

Kaum Verkehr auf der Insel – das war sehr angenehm bei einem Spaziergang durch die Gassen der Hafenstadt Megalochori. Ein paar Einhemische, die freundlich „kalimera“ grüßten waren hier bei Haus- und Gartenarbeiten zu sehen, ansonsten wirkte alles verschlafen hier in der Nebensaison.

Haus in Megalochori Insel Angistri - Reiseblog Exploreglobal

Ein paar kleine Supermärkte, ein beinahe verlassener Platz und ein paar Hauskatzen, die neben dem ein oder anderem Motorroller die leeren Straßen kreuzten – viel mehr gab es nicht bis auf die ein oder andere Unterkunft. Diese waren alle umso liebevoller angefertigt. Wir bemerkten, dass besonders auf das Erscheinungsbild der Vorgärten Wert gelegt wurde.

Haus an der Strand Promenade zwischen Megalochori und Skala auf Angistri - Reiseblog Exploreglobal

  • Unterkünfte am Strand von Megalochori – vor dem bewaldeten Inneren der Insel

Islandhopping

Die Insel eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für das sogenannte Inselhüpfen bzw. ‚island hopping‘ durch Griechenland. Die Lage dafür ist ideal: Athen-Piräus als großer Ausgangshafen ist nicht weit weg, vielleicht um die 2 Stunden mit dem Boot. Täglich fährt ca. dreimal eine Fähre zurück von Angistri zur größeren Nachbarinsel Ägina. Allerdings sollte man sich vorher die Abfahrtszeiten gut einprägen. Die kleinen Stände am Hafen von Megalochori öffnen ca. eine Stunde vor Abfahrt. Natürlich ist es möglich, online vorab Tickets zu reservieren – diese müssen aber gegen Vorlage des Online-Ausdrucks gegen Tickets am Schalter eingetauscht werden. Mit Englisch kamen wir immer problemlos weiter.

Von Megalochori aus kann man dann in kleinere ‚Speedboote‘ umsteigen. Als Tagesausflüge stehen umliegende Ziele im saronischen Golf an, wie z. B. Richtung Peloponnes (Region Argolis) mit vorgelagerten Inseln oder Halbinseln wie Methana und Poros, mit ihren wunderschönen Gassen in der Altstadt am Meer.

Skala

Skala ist einer der Ort auf der Insel, mit den meisten Strandabschnitten, wie zum Beispiel Chalikiada Beach. Die Strände sind oft nicht besonders breit und eher schmal an kleinen Buchten gelegen, doch Platz für ein paar Liegestühle gibt es hier. Von Massentourimus konnten wir hier nichts erkennen – alles wirkte liebevoll und individuell gestaltet auf uns. An der von Quaimauern umgebenen Bucht stehen kleine Hotels, von deren Terrassen man einen malerischen Ausblick auf die berühmte griechisch-orthodoxe Kirche mit dem blauen Dach hat – Agioi Anargyroi.

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  • Eine bekannte Kirche – Agioi Anargyroi in Skala

Wir liefen allerdings entspannt zurück zum Ort Megalochori, was sich gut zu Fuß bewältigen lässt. Wanderwege führen auch durch die hügelige und durchaus bewaldete Mitte der Insel. Auf dem Fußmarsch waren wir erstaunt, wie glasklar hier im Norden der Insel das umliegende Wasser ist. Im Laufe des Aufenthalts auf der Insel beobachteten wir, wie unterschiedlich das Wasser an den verschiedenen kleinen Buchten von Angistri gefärbt ist. So klar schillernde Blau- und Grüntöne hätten wir im Meer des saronischen Golfs vor Athen niemals vermutet. Leicht grünlich glänzte die Farbe des Wassers zwischen Megalochori und dem Ort Dragonera im felsigen Nordwesten der Insel.

Fazit

Im Nachhinein wären wir gerne viel früher nach Griechenland gereist. ‚Wir haben Spaß mit den günstigen Preisen‚ flüsterte mir ein einheimischer Kellner auf Englisch ins Ohr. Gastronomisch müssen wir das Land wirklich loben – hier wird noch Wert auf Service und Gastfreundschaft gelegt. Und dann noch obendrauf Live-Musik mit schöner Instrumentierung im Hintergrund – dabei kam wirklich Spaß auf.

Es mag nicht alles perfekt sein – aber es funktioniert auf seine Weise. Genau diesen authentischen Charme haben wir in anderen Ländern am Mittelmeer vergeblich gesucht. Auf Englisch kamen wir – wenn nicht sogar häufig auch auf Deutsch – problemlos durch den Reisealltag. Sprachliche Barrieren als Grund können wir also kaum nachvollziehen, eher nach Mallorca zu reisen – denn diese Barrieren werden hier mit so viel Witz und Charme aus den Weg geräumt. Wenn dann noch das Klischee-Wort ‚Merkel‘ über die Lippen der Griechen geht, fangen spätestens alle an zu schmunzeln. Gute, ausgelassene Stimmung ist also garantiert!

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