Expedition Zentralasien – ein Tagebuch. Irans heiligste Stadt: Maschhad (Teil 2)

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In dieser Reihe, die wir euch im Laufe des Jahres 2018 präsentieren, geht es um unser Reisetagebuch einer Expedition, die uns mit dem Motorrad von Norddeutschland über den Balkan, durch die Türkei bis zu unserem ersten Zwischenziel, dem Iran, führte. Unsere Reise führte uns allerdings viel weiter durch Zentralasien.

Moschee Mashhad abends Heiligtum Platz Iran

  • Pilger am Imam-Reza-Schrein (weiter unten beschrieben) 

Fahrt durch den Iran Teil 2 – Maschhad und turkmenische Grenze

Lest hier Teil 1: Ankunft im Iran am Berg Ararat bis zum Kaspischen Meer

Zuvor aus Teil 1

„Doch es zieht uns weiter durch das Land, die Wüste rückt näher…“

…und erscheint uns bis zur Ankunft in Maschhad endlos. Unser vorläufiges Ziel war die heiligste Stadt des Landes im Osten des Irans, wir hatten unser Visum für die Grenzposten Turkmenistans schon dabei.

Auf dieser Strecke lernen wir die unterschiedlichsten Charaktere kennen und machen immer interessante Bekanntschaften. Zuerst wirken manche Menschen auf uns befremdend und teils sogar Angst einflößend – doch dann lachen sie einen an, kommen auf einen zu und wollen sich nur kurz bemerkbar machen. Sie finden es schon interessant, von uns etwas aus dem Westen zu hören.

Leute auf Motorrad Wüste

Von der Stadt Nur an der Küste des Kaspischen Meeres ist es noch ein ganz schönes Stück, das wir mit dem Motorrad unterwegs sein werden. Hier ist jedenfalls viel los an der Uferpromenade – auch hier gibt es eine Art Tagestourismus, wo Einheimische der Stadt entfliehen und Erholung an den von Bäumen gesäumten Ufern suchen. Doch häufig sehen wir hier die Einwohner, die mit ihren kleinen Fischerbooten rauf auf offene Meer fahren. Dabei enteckt man so manch Unerwartetes, wie z. B. verschleierte Frauen am Steuer von Motorbooten mitten auf dem Kaspischen Meer!

Iran Stadt Kaspisches Meer Hochhäuser Ufer Promenade

Doch irgendwann, nach einer ganzen Zeit mitten im nirgendwo, sehen wir endlich wieder Häuser und Menschen auf dem Land. Von der Ferne sehen wir erste Mauern vom Straßenrand.

Iran Wüste Land Feld Straße Haus Mauer Maschhad

Sie wissen sich schon gut zu helfen hier, die Einheimischen. Durch ausgeklügelte Bewässerungstechnik bewirken sie auch hier, dass es zumindest halbwegs ertragreiche Ernten gibt – denn teils wird Baumwolle, Reis oder Weizen angebaut. Hoffentlich schlägt die Dürre nicht wieder zu!

Bewässerung Feld Landwirtschaft Kaspisches Meer Iran

Und wie kommen wir so über die Runden, die ganze Zeit im Iran? Ab und zu gibt es ja mal was Gutes zu essen zwischendurch. Oder man fährt an ein Hotel und gönnt sich mal ein ausgiebiges Frühstück – wenn etwas übrig bleibt heißt es aufbewahren für schlechtere Zeiten… dann noch ein bisschen landestypisches Brot dazu – das sogenannte Naan, und man ist vorerst einmal gesättigt, bevor es wieder aufs Motorrad geht.

Verpflegung Essen Brot Iran Mahlzeit

Dann stehen wir vor den Toren der Stadt Maschhad, im Osten des Landes. Zunächst sind wir erst einmal vom Anblick der Stadt überwältigt und spüren einen Hauch von Orient.

Maschhad Wüste

Auf jeden Fall sind die Unterschiede hier krass: auf der einen Seite Armut und einfache Behausungen – auf der anderen Seite riesige, moderne Hotelbauten mit teilweise goldener Bemalung. So kommt hier alles zusammen.

Mashhad Iran Gebäude Hochhaus Verkehr Straße Kongress

Überall ertönen für uns fremde Geräusche, dazu der ganze Lärm der teils stark befahrenen Schnellstraßen. Der Geräuschpegel ist schon anders als bei uns – besonders nachts, wenn das Leben hier erst richtig los zu gehen scheint! Im Gegensatz zu Saudi-Arabien sieht man hier natürlich auch Frauen am Steuer sitzen. Und selbst in der heiligsten Stadt des Irans laufen sie längst nicht alle verschleiert durch die Straßen.

Iran Mashhad abends Stadt Verkehr Rushhour

Von dieser belebten Hauptstraße, in Zeiten der Rushhour, kommen wir nur langsam voran. Doch auf einmal, nach einer ganzen Weile, stehen wir mitten in einer Menge von Leuten, die gerade aus einer Moschee herausströmen. Wir befinden uns hier auf dem belebten Platz vor dem Imam-Reza-Schrein. Spätestens jetzt fühlen wir uns mitten im Vorderen Orient angekommen. Ungewohnt ist für uns die Vielzahl neuer Eindrücke. So orientieren wir uns in der Masse von Leuten nur langsam und müssen darauf achten, nicht den Ort zu verlieren, an dem wir unsere Motorräder abgestellt haben.

Iran Mashhad abends Stadt Moschee

Der Imam-Reza-Schrein

– die flächenmäßig größte Moschee der Welt

  • das Zentrum des Tourismus im ganzen Land Iran
  • jährlich bis zu 20 Millionen Pilger
  • die Moschee ist auch für Nicht-Muslime offen begehbar
  • Maschhad ar-Rida“ bedeutet „Ort des Märtyrers“ nach dem die Stadt benannt ist
  • Der Schrein ist auch unterirdisch weit ausgebaut und begehbar
  • fotografieren im Inneren des Heiligtums ist nicht gestattet

Aber auch sonst empfinden wir die Stadt als kulturelles Zentrum, das sehr lebendig ist. In den Läden und Geschäften ist immer etwas los. Hier empfinden wir kaum etwas als rückständig – sondern eher weit entwickelt. Alles gibt es hier zu kaufen, von feinen Gewürzen aus dem Orient bis hin zu Goldschmuck.

Iran Maschhad Lebensmittel Geschäft Laden Leute EinwohnerIran Maschhad Schmuck Geschäft Laden Reichtum

Prunkvoll und reichhaltig ausgestattet erscheinen uns die Schmuck- und Juweliergeschäfte, derer es eine Vielzahl hier gibt. Gold, Silber, Edelsteine.

Als wir einige Zeit später von einem Erdbeben großen Ausmaßes in der Nähe von Maschhad hören, sind wir froh doch schon in Turkmenistan gewesen zu sein – ein isoliertes Land voller Geheimnisse, die uns dort teils zum Verhängnis werden …

Welche Überraschungen erwarten uns in der Wüste Karakum im verschlossenen Land Turkmenistan

Fortsetzung jetzt hierunter nachzulesen

Über den Iran als Reiseland

  • Visum ist für die Einreise von Deutschen nötig – Reisepass muss noch mindestens 6 Monate gültig sein bei Einreise
  • Visa können seit 2017 vereinfacht online über die Botschaft beantragt werden für € 40,- bis € 80,- unter folgendem Link – E-Visum beantragen
  • aktuelle Sicherhheitslage laut Auswärtigem Amt – Aktuelle Reisehinweise
  • Die beste Reisezeit ist April bis Juni und September bis November – zwischen 23°C und 33°C im Frühjahr bis Sommer, zwischen 31°C und 17°C im Herbst
  • Die Anreise per Flugzeug ist nur über Teheran möglich (Airport Teheran-Imam Khomeini International)

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