Toskana mit dem Zug: von Florenz bis hinter Siena – Italien, Teil 1

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  • Video: San Gimignano, ein UNESCO Weltkulturerbe. Weiter unten beschrieben 

Die Toskana muss man einmal erlebt haben. Viele Italien Reisen führen nach Venedig oder Rom, doch in der wilden und naturbelassenen Toskana hat man das Gefühl, im wahren Italien angekommen zu sein. Die Kulturschätze, die diese Region Italiens seit de Renaissance hervorgebracht hat, sind für die Menschheit von unschätzbarem Wert. Weinreben, Olivenhaine und Schinken, die von den Decken der Feinkost- und Delikatessenläden hängen, tragen ihr Übriges zur traumhaften Atmosphäre der einzigartigen Landschaft bei.

Florenz von oben - Hinterland und Berge der Toskana in Italien, Reiseblog Exploreglobal

  • auch perfekt für Wanderer geeignet – das bergige Hinterland von Florenz 

Im Herbst, genauer gesagt im Monat Oktober, kommen hier noch regelmäßig 30 ° C vor. Bei einem gemächlichen Gang durch die Altstadt von Florenz sollte man während des Tages ab und zu einmal die Sonnencreme herausholen. Mit Begeisterung sind wir hier mit dem Zug von Florenz aus in die umliegenden Städte gefahren. Pisa und Lucca kannten wir von früheren Reisen, und empfehlen wir ausdrücklich weiter, obwohl uns in Pisa ein Tagesausflug gereicht hat. Die Plätze in der Altstadt von Lucca empfanden wir als charmanter. Allerdings haben wir uns diesmal für ländlichere Gebiete entschieden. Besonders hinter Siena bishin zur Grenze von Umbrien am Trasimenischen See findet man die für die Toskana typischen Landschaften – grüne Hügel und terrakottafarbene Dächer soweit das Auge reicht.

Florenz, Wiege der Renaissance

Die gigantische Kuppel des Doms von Florenz in der Toskana von oben aus einem Turm fotografiert - exploreglobal

  • die gigantische Domkuppel von Seitenturm aus

Allgegenwärtig ist die riesige Domkuppel von Florenz, wie sie von weitem gut sichtbar erhaben über den Dächern der ganzen Stadt thront. Man kommt um den Dom, der Kathedrale Santa Maria del Fiore, einfach nicht herum. Alle Wege mögen nach Rom führen, doch innerhalb der Altstadt von Florenz führen sie sicherlich hierher zum Platz um das gigantische Bauwerk.

Lange Warteschlangen reihten sich fast ringsherum um den ganzen Dom bishin zum Eingang. Deshalb entschieden wir uns nur den Glockenturm an der Seite der Kathedrale zu besichtigen – von hier oben an der Seite hatten wir schießlich einen viel schöneren Ausblick als im inneren der begehbaren Kuppel.

Via dei Servi mit Blick auf die Kuppel des Doms von Florenz in der Toskana - exploreglobal

  • Via dei Servi mit Blick auf die Kuppel des Doms

Die kleineren Seitenstraßen rund um den Dom empfanden wir häufig weniger überlaufen und abends am romantischsten. Hier sollte man ein Restaurant aufsuchen anstatt an den großen, teils überlaufeneren Plätzen. Die Nebenstraßen empfehlen wir ausdrücklich weiter. Einen besonders schönen Ausblick auf die Kuppel hatten wir hier in der Via dei Servi. Die Größenverhältnisse zu den anderen Häusern der Innenstadt von Florenz werden einem so erst richtig bewusst!

Die Uffizien-Gallerie – ‚Galleria degli Uffizi‘

Unweit der Kathedrale Santa Maria del Fiore befindet sich hinter dem Palazzo Vechhio ein wahrhaftes Must-See für Kunst- und Kulturliebhaber, die in der Toskana natürlich genau richtig sind – die weltberühmten Uffizien. Von Leonardo da Vinci über Michelangelo bishin zu Botticelli, hier fanden wir sämtliche Meisterwerke wie die Geburt der Venus, vor der sich zahlreiche Schaulustige versammelten.

Kunstwerke im Palazzo Pitti in Florenz von innen - Kunst- und Kulturschätze der Toskana - exploreglobal

  • Saal Nr. 42 in den Uffizien

Man findet hier auch zahlreiche griechische Skulpturen aus Marmor, wie im Saal Nr. 42.

Geheimtipp: Um langes Warten vor den Schlangen der Uffizien-Gallerie zu vermeiden, kann man online das Ticket vorab reservieren. Denn es gbt zwei separate Eingänge an der Straße Piazzale degli Uffizi – einen für Online-Reservierer, dessen Warteschlange  viel kürzer ist, und eine teils endlose Warteschlange für Normal-Besucher und Tagestouristen. An dieser Schlange standen wir damals unvorbereitet 1,5 Stunden. Das Online-Ticket lässt sich hierunter auf Deutsch reservieren: Online Shop der offiziellen Uffizien-Gallerie

Die Straße Piazzale degli Uffizi an der Seite der Uffizien Gallerie in der Alstadt von Florenz in der Toskana - exploreglobal

  • die Straße Piazzale degli Uffizi

Nicht nur im Inneren des Museums, sondern auch von außen fühlten wir uns selten in einer Stadt so zurück in die Vergangenheit versetzt. Besonders in der Straße zwischen den Uffizien und dem unweit daneben liegenden Fluss Arno dachten wir, dass wir uns in dem Augenblick in der Zeit der Renaissance aufhielten: hier gibt es keine Autos oder Durchgangsverkehr. Bis auf die Tagestouristen ist es hier ruhig. Die ehrfürchtig wirkende Architektur trägt ihr Übriges zur wohl weltweit einmaligen Atmosphäre bei. Von so manchem Hinterhof hier in der Nähe  lässt sich ein unvergesslicher Anblick auf das Panorama der Dächer von oben erhaschen.

Piazza della Signoria im alten Stadtzentrum

Abends ist hier die Hölle los. Aber das macht wohl gerade den Charme der Stadt aus. Zwar noch warm, aber besser auszuhalten empfanden wir es hier für einen Stadtspaziergang im Oktober. Unsere Unterkunft lag weiter außerhalb der Stadt, am Stadtrand. So fuhren wir abends mit dem Linienbus ins Zentrum. Die Bushaltestelle befindet sich zentral um die Ecke beim Dom in einer Seitenstraße. Achtung – die Tickets lassen sich nicht direkt beim Busfahrer kaufen. Diese sind zuvor an einer separaten Verkaufsstelle z. B. im Hauptbahnhof, an dem der Bus auf dem Weg ins Zentrum hält, zu erwerben.

Die Piazza della Signoria in Florenz mit Skulpturen vor dem Palazzo Vecchio in der Toskana - exploreglobal

  • das alte Zentrum von Florenz – die Piazza della Signoria

„Signoria“ steht für den Begriff Stadtherrschaft. Dieser Platz – und nicht der Dom – bildete für uns das wahre, pulsierende Zentrum der Stadt. An den Seiten gab es viele Restaurants ringsherum, die allerdings touristisch sind. Dennoch ist die Architektur an der Piazza della Signoria mit den vielen unterschiedlichen Skulpturen wohl woanders kaum vielfältiger als hier in einem so kleinen Umkreis – ein absolutes Must-See auf jeder Florenz Reise.

Skulpuren vor dem Palazzo Vechhio an der Piazza della Signoria in Florenz bei Nacht blau beleuchtet - exploreglobal

  • der Palazzo Vecchio bei nächtlicher Beleuchtung

Es lohnt sich, tagsüber und abends erneut hierhin zu kommen. Bei abendlicher Beleuchtung des Palazzo Vecchios wirkt das Gemäuer noch einmal ganz anders. Im 14. Jahrhundert war dieser Palast das bedeutende Stadtparlament von Florenz. Bevor sie in den Fürstenpalast Palazzo Pitti zogen, waren hier die Medici eine Zeit lang zuhause.

Auf der anderen Seite des Flusses Arno – über den Ponte Vecchio

Brücke Ponte Vecchio von der Seite über dem Fluss Arno in der Alstadt von Florenz in der Toskana mit bunten Läden und Geschäften - exploreglobal

Florenz Toskana Dächer Arno Altstadt Zentrum Uffizien Ponte Vechhio Ausblick oben exploreglobal

  • die belebte Brücke Ponte Vecchio über dem Arno

Der Arno teilt die Stadt in zwei Hälften. 1345 wurde die weltweit berühmte Brücke Ponte Vecchio fertiggestellt. Da sie ein UNESCO Weltkulturerbe darstellt und die älteste Brücke der Welt ihrer bestimmten Bauart ist, zieht sie auch Menschen aus aller Welt an.  Entsprechend voll ist es auf der Brücke – Touristen, Geschäftsleute und Künstler kommen auf der Brücke zusammen. Es war schwierig, ein Fotomotiv ohne Touristen drauf durch die Bögen mit Blick auf den Arno zu erhaschen. Die Läden auf der Brücke mit ihren Souvenirshops sind teuer, dennoch ist es einzigartig hier über die Brücke mit den Geschäften an der Seite zu schlendern.

Blick über die Altstadt und Zentrum von Florenz mit Domkuppel im Garten auf der Arno-Seite beim Palazzo Pitti - exploreglobal

  • einer unserer Lieblingsecken in Florenz – Giardino delle Rose

Unweit hinter dem Ponte Vechhio, Richtung Palazzo Pitti, kamen wir dann endlich in viel ruhigere und gemütlichere Ecken der Stadt. Wir waren hier im Park Giardino delle Rose. Sehr viel entspannter war es, den Hang hinauf zur Aussichtsplattform Piazzale Michelangelo mit Blick über die Dächer der Stadt und der riesigen Domkuppel zu gehen. Endlich fanden wir ein paar Schatten spendende Bäume mit Orangen in einem kleinen Garten. Der Ausblick lohnte sich.

Blick auf Florenz in der Toskana vom Balkon des Palazzo Pitti in der Alstadt unweit des Flusses Arno - exploregobal

  • Blick auf Florenz vom Balkon des Palzzo Pittis

Der Palazzo Pitti ist ein wahrhafter Renaissance-Palast. Als wir hier durch den riesigen Palast gingen, war jedes freie Fleckchen an der Wand ausgenutzt für ein beeindruckend wirkendes Gemälde oder einen Wandteppich aus wertvollem Stoff. Dieser Palast wurde nach 1472 fertiggestellt und war der Sitz der Familie Medici. Später einmal kehrte Napoleon hier ein, dessen Badezimmer wir mit der kleinen Badewanne im neoklassizistischen Baustil wir noch sehr gut in Erinnerung haben.

Weiterfahrt mit dem Zug Richtung Süden

Bahnhof in Florenz in der Toskana - Zug von Trenitalia, Strecke nach Siena - exploreglobal

Der klimatisierte – teils wirklich kalte – Zug ist eine bequeme Art und Weise, durch die ansonsten heiße Toskana zu reisen. Da kann das Auto in der Mittagshitze bei den weitläufigen Strecken sogar eher zum Verhängnis werden. Bequem konnten wir bei der Zugfahrt Ausschau auf die typischen Landschaften der Toskana vom Fenster aus halten. Für eine einfache Hinfahrt pro Erwachsenem von Florenz nach Siena haben wir nur um die € 10,- pro Ticket ausgeben müssen.

  • satte grüne Weinberge und Zypressen mit alten Gutshäusern – die Toskana

Siena

Von Siena Hauptbahnhof kamen wir gut zu Fuß ohne Probleme in die schöne Altstadt. Der Weg ist nicht weit, so dass man keinen Bus nehmen braucht.

Blick auf den Dom von Siena in der Toskana mit weißenm und grünem Marmor und die Alstadt im Stadtzentrum - exploreglobal

  • Tipp: Aussichtspunkt an der Straße „Viale Curtatone“ nahe des Stadions

Die Stadt Siena empfanden wir als niedlicher, wenn nicht sogar charmanter als Florenz. Sie bietet mehr Grünflächen und Bäume nahe des Stadtzentrums und ist nicht so erdrückend von der Architektur her, dennoch gigantisch von der Zahl der sehenswerten Gebäude her. Alles lässt sich viel besser zu Fuß erreichen als im großen Florenz. Um ehrlich zu gegestehen, wir fühlten uns nun endlich in der wahren Toskana angekommen und nicht wie in einer Art Museums-Stadt. Die Stadt strahlt mehr Stolz und Charme als reinen Prunk aus.

Außenfassade des Doms von Siena in der Toskana mit Bemalung der Fresken teils in Gold - exploreglobal

  • Außenfassade des Doms von Siena

Der Dom von Siena mag da allerdings eine Ausnahme bilden. Hier gab man beim Beginn des Baus der romanisch-gotischen Doms 1215 dem Prunk die volle Hingabe. Der dunkelgrüne Marmor, der überall zum Vorschein kommt, verleiht dem Bauwerk eine gewisse Ehrfurcht. Diese haben wir sofort beim Betreten gespürt – der Eintrittspreis liegt bei etwa € 6,- pro Erwachsenem. Dunkel, düster und geheimnisvoll, wenn nicht sogar mystisch, wirkte der große Innenraum auf uns. Wir erinnerten uns umgehend an den Petersdom in Rom, den wir auch schon besichtigt haben. Uns persönlich gefiel dieser Dom besser.

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  • aufwendig restauriert sind die Wandbemalungen im Dom von Siena 

Für das Eintrittsgeld konnten wir auch die prachtvolle Piccolomini Bibliothek an der Seite des Doms bestaunen. Wir waren hin und weg von der restaurierten Wandmalerei. Die Bibliothek wurde zur Aufbewahrung wichtiger Manuskripte gebaut und nach dem späteren Bischof von Siena, Piccolomini, benannt.

Nach diesen eindrucksvollen Erlebnissen tat uns ein Stadtspaziergang gut. So stärkten wir uns mit italienischem Expresso in einem schicken Café in der Altstadt. Von hier aus war es nicht mehr weit bis zum weltberühmten Wahrzeichen der Stadt – dem alles überragenden Torre del Mangia.

Blick auf den Platz vor dem Torre del Mangia in der Altstadt im Stadtzentrum von Siena - exploreglobal

ein Symbol der Toskana – der Palazzo Pubblico mit dem Torre del Mangia

Im Inneren des großen Palazzo Pubblicos konnten wir bis nach oben den Turm hinauf schauen. Das heutige Rathaus der Stadt beherbergte 1308 die Regierung der damals eigenständigen Republik Siena. Neben der Stadt Lucca, die wir sehr schätzen, haben wir in Siena unseren Lieblingsplatz in der Toskana gefunden: die großzügig und weiträumig angelegte Piazza del Campo vor dem Palazzo Pubblico. Leicht schräg anlaufend ist der Platz das kulturelle Zentrum der Stadt. Hier herrschte reges Treiben und allerhand war hier los. Direkt gegenüber des Rathauses befanden sich Tische und Stühle, die einluden, hier ein wenig länger zu verweilen.

Fensterläden in der Alstadt im Stadtzentrum von Siena in der Toskana - exploreglobal

  • typsiche Gassen in der Altstadt von Siena

Auch die hintersten Gassen in Siena haben uns die schönsten Ansichten geboten. Kleine Boutiquen der besonderen Art haben wir hier zuhauf vorgefunden. Siena ist und bleibt die Stadt in der Toskana, die wir jedenfalls immer wieder ansteuern würden!

San Gimignano, UNESCO-Weltkulturerbe im Chianti

Weiter ging es für uns in eine berühmte Weinregion mit Zug und Bus, ins Chianti.

  • Miniaturansicht der alten Stadt im Museum ‚SanGimignano1300‘

Anreise

Mit der Bus Linie Nr. 130 kommt man problemos vom Bahnhof in Poggibonsi zur UNESCO-Weltkulturerbestätte San Gimignano. Am besten kommt man von Siena mit dem Zug nach Poggibonsi und reist dann mit dem Bus weiter. Man befindet sich hier in der weltberühmten Weinregion Chianti, die häufig für kräftige, volle und teils würzige Weine steht. Der Busbahnhof in San Gimignano liegt an der Straße Piazzale dei Martiri di Montemaggio direkt außen vor den Mauern der Altstadt.

auf dem Hügel der Stadt San Gimignano mit Blick von oben über die Landschaften der Toskana - exploreglobal

  • Ausblick ins weite Umland des Chianti

Seit 1990 gehört die Stadt zur Liste der weltweiten UNESCO Weltkulturerben. Nicht umsonst wird die alte Stadt mit der Atmosphäre aus dem 13. Jahrhundert auch ‚mittelalterliches Manhatten‘ genannt. Die berühmten Türme wie der ‚Torre Grossa‘ an der Piazza Duomo, die auch ‚Geschlechtertürme‚ gennant werden galten im Mittelalter in der Toskana als Statussymbole von Adelsfamilien. Sie standen einst in vielen Orten der Toskana. Doch als wir hier durch die alten Gassen schlenderten, spürten wir, dass dieser Ort eine besondere Atmosphäre verkörpert.

Türme von San Gimignano auf dem Hügel der Stadt in der Toskana im Garten nahe der Piazza della Cisterna auch genannt Mittelalterliches Manhattan - exploreglobal

  • im Zentrum des Ortes an höchster Stelle: Parco della Rocca

Im Parco della Rocca kann man oben auf die alten Stadtmauern steigen und von bestimmten Aussichtsplattformen viele Kilometer weiter über die Region Chianti blicken. Von hier oben konnten wir die Weinberge und Weinreben besonders gut bestaunen. Das schöne hier im Park rund um die vielen Türme ist, dass er eine relativ ruhige und abgeschiedene Ecke in der ansonsten teils vollen Stadt bietet. Hier konnte man einfach mal zwischen dem ganzen touristischen Getummel abschalten und die Landschaft in Ruhe genießen. Dieser Ort ist eine wahrhafte Ruhezone und ein Highlight der Stadt. Aber nicht nur Weinreben, sondern auch Olivenbäume wachsen hier entlang der Stadtmauern und tragen im Oktober viele, teils grüne, teils schwarze Früchte. Dazu gesellt sich nicht selten so mancher Musiker, der dem Ort eine verwunschene Stimmung verleiht.

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  • eine Altstadt aus dem 13. Jahrhundert – die Torri degli Ardinghelli

An Donnerstagen findet der Wochenmarkt in San Gimignano statt. Hier vor der Piazza Duomo kommen viele kleine Stände aus der Region Toskana zusammen. Unzählige Produkte werden einem hier, wie in Italien üblich, stilvoll präsentiert. Hier bin ich natürlich aus dem Staunen kaum herausgekommen.

Marktplatz in der Altstadt von San Gimignano mit typischen Ständen in der Toskana - exploreglobal

  • Marktstände in der erlebnisreichen Altstadt von San Gimignano

Cortona

Hier sind wir richtig in der Provinz angekommen. Es war ingesamt um einiges ruhiger als in San Gimignano. Über Arezzo, das wir bequem mit dem Zug zuvor erreichten, ging es per Bus weiter. Am Hauptbahnhof von Arezzo erfuhren wir, dass wir weiter Richtung Stadtzentrum laufen mussten, um die richtige Buslinie an einer Haltestelle in einem Kreisel zu finden. Hier fragten wir dann die Busfahrer, ob es der Bus nach Cortona sei. In einem modernen, klimatisierten Bus ging es mit allerhand Einheimischen weiter.

Blick vom Hügel der Altstadt bis ins nahe Umbrien

Vom Bahnhof Camucia-Cortona ging es per Bus den Hügel hinauf weiter. Auf der Serpentinenstraße bis zur alten Stadt Cortona die durch eine Stadtmauer befestigt ist, hat man einen wunderschönen Ausblick. Dabei fuhren wir an der Kirche mit der weit hervorragenden Kuppel Santa Maria delle Grazie al Calcinaio aus dem Jahre 1513 vorbei.

Typische Landschaften der Toskana mit den alten Kirchtürmen und Städten wie Cortona hinter Arezzo - exploreglobal

  • Ausblick von der Stadtmauer Cortonas auf das Umland

Die alte Stadt beherbergt viele Kulturschätze, z. B. aus der Zeit der Etrusker sowie der Rennaissance. In der umliegenden Region findet man noch einige etruskischen Gräber. An sämtlichen Ecken konnten wir die Aussicht ins weite Umland genießen, als wir einen Blick über die Stadtmauer warfen.

Mauern am Weg zum Gipfel des Hügels der Stadt Cortona in der Toskana - exploreglobal

  • Wanderpfade innerhalb des Ortes auf dem Monte Sant’Edidio

Die idyllische Stadt Cortona lässt sich an mehreren Orten innerhalb der Stadtmauer besteigen. 3 km lang ist die Mauer, die den Hang des Monte Sant’Egidio umgibt. Einer der schönsten Rundwege innerhalb des Ortes führte uns die Mauer entlang. Hoch oben angekommen fanden wir einen großen, aber menschenleeren Platz vor. Hier oben auf dem Hügel bestaunten wir die wunderschöne alte Basilica di Santa Margherita. Zudem befindet sich auf dem Hügel eine zweite Sehenswürdigkeit, die Festungsanlage Fortezza di Girifalco. Diese ist ebenfalls von historischer Bedeutung, da sie 1556 durch durch das Haus der Medici erbaut wurde.

Später kamen wir von hier aus wieder runter und folgten dem Rundweg entlang der Stadtmauer bis zum zentralen Platz im Ort.

Rathaus der Altstadt von Cortona in der Toskana kurz vor Umbrien hinter Arezzo - exploreglobal

  • das alte Rathaus vor der Piazza della Repubblica

Auf der Piazza della Repubblica tobte das italienische Leben. Zu den Einheimischen gesellten sich auch Tagestouristen, denn hier befindet sich nämlich die Touristinfo.

Das hier erbaute Rathaus ist eines der architektonischen Highlights der Stadt. Die hier verwendete Renaissance Architektur ist eine der sehenswertesten in der umliegenden Region.  Dieser Platz ist häufig recht belebt. Nicht umsonst komme hier Begeisterte des hier jährlich stattfindenden Dokumentarfilmfestivals ‚Festa del Documentario‘ zusammen.

Restaurants und Straßencafés in der Altstadt von Cortona in der Toskana - exploreglobal

  • Restaurants und Straßencafés vor dem Rathaus in Cortona

Insgesamt bezauberte uns die Stadt mit ihrem einmalig italienischem Flair, Cafés und Aussichtspunkten in die Umgebung bis nach Umbrien – denn wir konnten vom Monte Sant’Egidio sogar bis in die grüne Umgebung des Trasimenischen Sees blicken. Dieser befindet sich unweit im Hinterland der Stadt.

Während man z. B. in Venedig nicht nur auf diese unbeschreibliche Landschaft verzichten muss, kommen dort noch die Touristen-Preise für z. B. einen einfachen Cappuccino hinzu. Am Markusplatz kann eine Tasse z. B. bis zu € 11,- kosten; ein Espresso liegt bei ca. € 7,50. Für Hintergrundmusik und Tischsets, die man benutzen muss, kommen da mi Trinkgeld noch zusätzliche Kosten in Venedig zusammen. Auf dieses Problem sind wir in Cortona oder anderswo auf dem Land in der Toskana nicht gestoßen.

Fazit

Immer wieder gerne! Wir waren früher schon in anderen eher touristischen Regionen Italiens, über die wir auch noch berichten werden. Doch es war die Toskana, die uns animierte, vermehrt Reisen in die Natur nach Italien zu unternehmen – Umbrien oder Apulien stehen bei uns noch ganz oben auf der Wunschliste. Als wir von den Hügeln der Toskana ins weite Hinterland blickten, hatten wir ein Gefühl von Fernweh – und auch gespürt, dass man wenn man will, auch anders leben kann. Kultur und fröhliches Beisammensein schienen hier wunderbar harmoniert zu haben, auch neben dem Alltäglichen. Die Toskana ist eine Region von ausgeprägt historischer Bedeutung und da haben wir auch in den abgelegensten Orten gemerkt – denn selbst dort findet man immer architektonische Meisterwerke. Wir haben so viel Sehenswertes geboten bekommen. Dabei war es auf den schönen Dörfern nicht so überlaufen, wie andere Regionen Italiens. Hier herrscht überall ein wahrhaftes Lebensgefühl und wir würden sicherlich gerne jederzeit wiederkommen – sei es für Wanderungen, Städtereisen, Museen oder sogar Strandurlaub.

Italien Teil 2 folgt mit einer weiteren Region

Saftbar in der Altstadt von Florenz nahe des Palazzo Pitti - typische italienische Restaurants, Bars und Straßencafés in der Toskana - exploreglobal

  • typisch toskanische Bar in Florenz, hier nahe des Palazzo Pittis

2 Kommentare Gib deinen ab

  1. Sanne sagt:

    Was für ein toller und ausführlicher Bericht! Danke für die Florenz-Tipps.
    Viele Grüße von Sanne aus Florenz

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