Dänemark zwischen Nord- und Ostseeküste: Insel Rømø bis Insel Bornholm

Bericht von Julia und Christian – follow us | instagram

Kurz hinter einer Grenze gefühlt schon in einer anderen Welt eintauchen und das Urlaubs-Feeling wie den Wind um sich herum hautnah zu spüren: das war alles möglich, als wir uns endlich einmal für einen ausgiebigeren Urlaub im naturbelassenen Dänemark entschieden. Der Monat Mai ist dafür wirklich ein idealer Reisemonat.

die grüne Kommune Esbjerg – Schwäne auf einem Fluss in Jütland

Manchmal ertappt man sich selbst dabei, wie das eigene Denken teils doch von Klischees geprägt ist, obwohl man sich für weltoffen hält. Dem entgegen zu wirken hilft oft nur, etwas selbst zu erleben und sich eine fundierte Meinung zu bilden.

Ach, da oben gibt es doch bestimmt nur grünes, plattes Land‚, dachte man zugegebener Weise, bis wir uns auf einem Tagesausflug hinter der norddeutschen Stadt Flensburg einmal genauer schlaumachten. Wilde Dünen, menschenleere Fjorde, ein paar Boote, hügelige Landschaften, ordentlich Wind und sauber angelegte Städte mit viel Charme warteten auf uns hinter der Grenze bei Kruså an der B200.

So fanden wir damals schon die Ostseeküste Dänemarks vor – doch zunächst ein paar Worte und Tipps zu rauen Nordseeküste bis nach Esbjerg hinauf.

Die wilde Nordseeküste Dänemarks

Wikingerstadt Ribe mit traumhafter Altstadt

Für wen ist diese idyllisch gelegene Stadt geeignet? Familien, Kunstbegeisterte, Naturfreunde und Fans der Geschichte. Über 700 Jahre alt ist die älteste Stadt ganz Dänemarks und hat viel in der ordentlich herausgeputzten Altstadt in naturnaher Umgebung zu bieten.

Straßenszene in Ribes Altstadt

Um Stadt und Natur gleichermaßen besichtigen zu können entschieden wir uns für 4 Tage ein Fahrrad zu leihen. Im ‚Danhostel Ribe‚, einem großen Hostel mit Atmosphäre einer Jugendherberge wurden wir im Zentrum fündig. Für ca. 40 EUR für 4 Tage liehen wir uns problemlos ein Rad und wurden dabei auf Englisch beraten. So radelten wir die kommenden Tage gemütlich in der Altstadt zur ‚Domkirke‚ oder der ‚Slotsbanke‚ unmittelbar vor dem alten Stadtzentrum. Dort stand bis ins 17. Jahrhundert das Schloss Riberbus vor den Toren der Wikingerstadt. Denn Ribe war Ausgangsort für viele Wikinger-Erkundungen. Das ‚Museum Ribes Wikinger‚ befindet sich gegenüber dem Bahnhof der Stadt und ist eine gute Alternative bei schlechtem Wetter, um in die Geschichte der Region einzutauchen.

Parkanlage Slotsbanke – Überbleibsel des Schloss Riberhus

Ribe: Ausgangsort für viele Erkundungen – Inseln in der Nordsee bis nach Esbjerg

Die Stadt Ribe bietet einen großen Platz mitten in der Altstadt mit tollen Restaurants und Möglichkeiten, draußen vor der Domkirke zu verweilen. Die farbenfrohen Häuser im ganzen Stadtkern werden von kleinen Gassen und Kopfsteinpflaster-Wegen durchzogen. Glaskunst wie das ‚Ribe Glas‘ ist ein spezielles Kunsthandwerk der Stadt, die durch zahlreiche Boutiquen und Handwerksshops vertreten ist. Irgendwie erinnerte uns die niedlich gestaltete Stadt an baltische Städte wie Riga – u. a. aufgrund der vielen Backsteingebäude und Farben der Außenfassaden. Also eine tolle Alternative dazu, um nicht immer so weit fahren zu müssen!

Tipp: Das Reiseteam von ExploreGlobal hat schon mehrfach Riga besichtigt und Videoaufnahmen der lettischen Hauptstadt zum Vergleich online gestellt: https://youtu.be/MHa0p8duBmU

auf dem großen Platz gegenüber der Domkirke in Ribe

Das ein rauer und teils ordentlicher Wind hier oben an der Nordseeküste weht, darf man als Radfahrer nicht unterschätzen. Auch für uns erwiesen sich insbesondere nahe der Küste rund um die kleinen Orte wie Hillerup und Vester Vedsted, in denen man schöne alte Gutshöfe und Bauernhäuser vorfindet, E-Bikes als viel praktischer. Im Landesinneren durch die Rapsfelder mit vielen geschützten Hecken zu fahren war um einiges leichter.

Ferienhaus-Urlaub im Grünen in einem Reetdachhaus: Hjortlund

Wir wollten das ganze Dänemark-Feeling um uns haben, weshalb für uns vorab feststand: ein historisches Ferienhaus muss her. Im kleinen Ort Hjortlund nahe Gredstedbro, wo es auch ein zwei Restaurants gibt, ließen wir uns in einem 350 Jahre alten Reetdachhaus nieder, das unter Denkmalschutz steht. Online ist dies über gängige Buchungsportale ersichtlich. Hightech war also nicht an der Tagesordnung, aber ein Haus, das laut Besitzern ‚mal Teil Deutschlands, mal Teil Dänemarks, je nach aktueller Grenzverschiebung in der Region‘ war, brachte irgendwie das gewisse Etwas mit sich. Hühner und Hauskatzen gehörten hier zum Repertoire der freundlichen Familie ebenso wie Pferde hinter dem Haus.

Tierwelt in naturnaher Umgebung Hjortlunds

Die Tierwelt der Umgebung fanden wir erstaunlich: wilde Kiebitze, die über den bewässerten Feldern ihre abendlichen Runden drehten, ab und zu mal einem Fasanen-Pärchen am Wegesrand über den Weg zu laufen und dazu noch die ganzen Pferde – solche Szenen kennen wir aus Deutschland leider kaum noch. Wild und natürlich erschien uns diese Region Jütlands, die im Mai in voller Blüte steht und nur darauf wartet, erkundet zu werden, während die Isländer Pferde auf den Feldern grasen. Der wilde Fluss ‚Hjortvad Å‚ durchfließt dort in der Umgebung die grünen Felder. In dieser Ecke Dänemarks gibt es auf einige Wälder, die von Sandwegen durchkreuzt werden – teilweise sind sie auch noch gut mit dem Rad befahrbar, aber auch für Wanderungen sehr geeignet.

Ein Teich im Wald von Hjortlund – mit vielen Kaulquappen im Sommer

Inseln Mandø und Rømø im Wattenmeer

Video: Küstenlandschaft zwischen Rømø und Hjerting / Esbjerg

Über den 9,2 km langen Rømødæmningen bzw ‚Römo-Damm‘ fuhren wir wie viele, die mit dem Auto weiter zur Insel Sylt mit der Fähre in List anlegen wollen, zur Insel im Wattenmeer. Mit dem Auto direkt auf dem Sandstrand bis zu den Wellen fahren: das geht im Ort Lakolk, wo viele Ferienhäuser und Souvenirshops auf einen warten.

Wandern mitten im Wald auf einer Insel in der Nordsee

Sandige Pferdewege, aber feste Wanderwege durchqueren den dichten Tannenwald auf der Inselmitte. Ansonsten sind die Landschaften von Heide und Mooren geprägt. Dass eine Nordseeinsel dieser Größe landschaftlich so abwechslungsreich sein kann hätten wir nicht gedacht! Ein Tagesausflug dorthin lohnt sich allemal.

Landschaft am Waldrand von Rømø Kirkeby

Den Wald kann man betreten, in dem man einen der zwei Parkplätze in der Inselmitte rund um den Ort Rømø Kirkeby aufsucht. Sogar Toilettenhäuschen stehen am Eingang zum Wald. Nach einiger Zeit wird der Wald dichter. Kleine Wegweiser zeigten uns den Rundweg zu den Aussichtspunkten. Die wilde Natur an der Nordsee zu genießen war einfach herrlich erholsam. Beim genaueren Betrachten fanden wir wirklich ein paar hübsche Details wie Wildblumen, die neu für uns waren.

Insel Mandø

In der Nähe des Ortes Vester Vedsted vor Ribe kann man, ob man es glaubt oder nicht, bei Ebbe über den Wattenmeerboden direkt auf einem abgesteckten Pfad mit dem Auto auf die kleine grüne Insel fahren. Von dem Besucherzentrum vor der Insel startet allerdings auch der bekannte Traktor mit einem Anhänger für Passanten zur Insel, der einen quasi über das Wattenmeer zieht. Erlebnisreich! Der Weg zur Insel ist durch ‚Pricken‘ abgesteckt, d.h. Birkenbaumstämme, die den halbwegs befahrbaren Weg im Wattenmeerboden kennzeichnen.

Insel Mandø im Hintergrund

Esbjerg vor der Insel Fanø & Kitesurfing in Hjerting

Weiter nördlich liegt die Industriestadt Esbjerg, Dänemarks siebtgrößte Stadt mit der vorgelagerten Insel Fanø, die zu den dänischen Wattenmeerinseln zählt und für Ferienhaus-Urlaub bekannt ist. Der Stadtkern ist mit einem zentralen Platz namens „Torvet“ ausgestattet, auf dem Veranstaltungen abgehalten werden und es gemütliche Cafés zum Verweilen gibt. Dort findet man auch die Reiterstatue von Christian IX. Durch bepflanzte Blumenkübel wird dieser zentrale Ort wohl zu einem der sehenswertesten der Stadt herausgeputzt.

Ein kleines blaues Häuschen, das Teil einer künstlich aufgeschütteten Strandlandschaft am Hafen war, war ein Highlight am sogenannten „Dokhavn“. In dieser Hafenanlage liegen teilweise recht große Schiffe. Ansonsten findet man dort eher Industrieanlagen, wie Getreidesilos, entlang des Hafens.

Platz Torve in Esbjerg

Das schönste an Esbjerg war für uns die Fußgängerzone, die jedoch gegen 17.00 Uhr werktags unglaublich leer wirkt, und die naturnahe Umgebung mit einigen der besten Strände, die wir in Dänemark bestaunen durften. Diese befinden sich in Richtung des Stadtteils „Hjerting Sogn“, der nördlich und außerhalb des Stadtkerns liegt. Auf der Fahrt dorthin findet man das berühmte Wahrzeichen „Der Mensch am Meer„.

Aus weißem Beton erbaut ragt die Skulptur vor dem Sandstrand mit Dünen 9 m in die Höhe – doch wenn man davor steht, wirken sie viel gigantischer! Wir hätten schwören können, dass sie um einiges höher sind. Die vier Skulpturen bilden ein beliebtes Fotomotiv, vor dem sich stets einige Tagestouristen tummeln.

Hjerting Sogn

Wir sahen hier Kitesurfer aus ganz Europa, die sich dort bei seichten Wellen austobten. Sandige Strände und flache Dünen prägen die Landschaft an dieser Küste. Parkplätze stehen gleich hinter dem Strand zur Verfügung.

So viel Spaß macht Kitesurfen an Dänemarks Nordseeküste

Osteeküste: Fjorde und schöne Städte

An einem Tag wollten wir den Unterschied zu Nordsee feststellen und machten uns auf von unserem Ferienhaus in Hjortlund in die Stadt Kolding. Während des Roadtrips entlang der Primärstraße 32 (eine ‚Primærruter‘ entspricht ungefähr einer deutschen Bundesstraße) zwischen Ribe und Kolding kamen wir an Rapsfelder in voller Blüte vorbei. Hügelige Landschaften mit Büschen und Feldern prägen das Umland.

Auf einem Roadtrip muss man nun mal tanken. Nicht wundern sollte man sich, wenn man an einer der üblichen „Do it yourself“ Tankstellen Halt macht. Eine EC-Karte mit Pin oder VISA-Kreditkarte sollte man am Automaten bereithalten, bevor der benötigte Sprit fließt. Üblicherweise wird in Dänemark wirklich sehr viel mit Karte bezahlt, anders als in Deutschland. Da wir schon weit gereist sind, kannten wir solche Systeme z. B. aus den USA: auch dort, wie in Dänemark, kann man alternativ vor dem Tanken einen Tankwart aufsuchen und einen bestimmten Bar- bzw. Cash-Betrag vorab zur Freischaltung der gewünschten Tanksäule auszahlen.

Kolding – bunte Altstadt mit historischen Fachwerkhäusern

Eine schöne, zentrale Ausgangslage für Ausflüge an der dänischen Ostseeküste bildet die Stadt Kolding: gelegen am ‚Kolding Fjord‘, einer Bucht vor der Insel Fünen, ist die Lage super, um Tagesausflüge nach Kopenhagen oder Odense zu wagen – aber genauso nach Billund zum Legoland. Die zehntgrößte Stadt Dänemarks hat dabei Ihren Charme bewahrt: Fachwerkhäuser und bunte Fassaden prägen das niedliche Stadtbild.

Gassen mit Charme in Koldings Fußgängerzone

„Helligkorsgade“ heißt eine sehr sehenswerte Straße in der Fußgängerzone Koldings, die man nicht umgehen sollte, wenn man Fan alter Fachwerkhäuser ist. Eine bunte Auswahl an schönen alten Gemäuern und die ein oder andere enge Gasse mit Hinterhöfen steht dort bereit.

Als wir Kolding gespannt erkundeten, war Markttag in der Stadt. Vor dem hierüber abgebildeten Gebäude war einiges los. Viele teils festlich geschmückte Zelte und Stände boten Waren und Feinkost aus sämtlichen europäischen Ländern an.

Video: u. a. das älteste Haus Koldings: „Det Gamle Borgergus“

Kolding Lystbådehavn

Die Marina von Kolding liegt etwas außerhalb der Stadt direkt am Kolding Fjord, dafür aber mitten im Grünen. Wohnmobile haben es dort gut: direkt nahe dem Wasser können sie in wirklich schöner Lage stehen. Entlang der langen Promenade kommen Jogger hier ebenfalls auf ihre Kosten.

Vejle – Einkaufsstadt mit abwechslungsreicher Architektur

Architektur-Begeisterte sollten unbedingt einmal einen Abstecher in die sehenswerte Stadt Vejle machen. Das Legoland in Billund ist natürlich auch nur noch einen Katzensprung entfernt – für Familien ist diese Region also wirklich sehr geeignet. Per Roadtrip ging es für uns von Kolding aus dorthin entlang der E45. Die Stadt ist Verwaltungssitz der ganzen Region Syddanmark und macht einiges her. Shopping entlang der sehr langgezogenen Fußgängerzone bishin zur Straße „Torvegade“, wo einige ältere Gebäude stehen, wird zum Erlebnis: viele Ständer von Boutiquen stehen draußen zum Bestaunen bereit.

Regenschirme über dem „Vejle Midtpunkt“

Als wir die lange Shoppingmeile Torvegade zum Rathaus hinuntergingen und links und rechts die Kleiderständer der Boutiquen zum Kauf verlockten, sahen wir, wie über der Stadt die große weiße Windmühle auf einem Hügel thront. Die ‚Vejle Vindmølle‘ stammt in heutiger Fassung aus dem Jahre 1890. Nachdem wir sehr gut in Vejle gegessen hatten schlenderten wir noch ein wenig weiter bis zum ‚Vejle Midtpunkt‘, der bunten Regenschirm-Straße. Was für eine Augenweide und toller Fotospot zugleich!

Aabenraa (Apenrade) – lohnenswerter Tagesausflug ab Flensburg

Aabenraa Lystbådehavn

Auf die Schnelle mal eben Dänemark kennenlernen, das geht besonders gut in Aabenraa (auch Åbenrå‘ – Deutsch: ‚Apenrade‘). Nur einen Katzensprung von Flensburg entfernt und doch schon Dänemark-Feeling pur geboten zu bekommen, das ist ideal für einen Tagesausflug dorthin. In der mittelgroßen Stadt mit eigenem Yachthafen gibt es einiges zu besichtigen.

Sehenswertes in Aabenraa

Nachdem man durch die schön gestaltete Fußgängerzone mit Marktplatz und altem Rathaus spaziert ist, kann man noch das Schloss Brundlund besichtigen. Dort im Schloss hat sich ein Kunstmuseum niedergelassen. Um die Ecke gibt es noch eine Wassermühle zu bestaunen. Ansonsten begeistert der Ort durch seine Nähe zur Natur mit vielen Bootsanlegestellen und Campingmöglichkeiten.

wilder Strand am Aabenraa Fjord

Besonders idyllisch gelegen, weiter raus am Aabenraa Fjord, sind kleine Dörfer wie Dyrhave nahe der Ortschaft Aabæk. Ferienhäuser und Campingmöglichkeiten stehen Urlaubern dort zwischen Wald und Kornfeldern in der hügeligen Landschaft zur Verfügung. Teilweise sehr abgeschieden kamen wir uns dort in den seichten Dünen vor, als wir den kleinen schönen Sandstrand betraten.

Ausflüge in andere Regionen Dänemarks

Dänemarks Haupstadt lässt sich z. B. über die Insel Fynen, vorbei an der sehenswerten Stadt Odense, erreichen. Ab Warnemünde in Mecklenburg-Vorpommern steuern aber auch einige Kreuzfahrtschiffe die Stadt auf der Insel Sjælland (deutsch: ‚Seeland‘) an.

Kopenhagen: bunte Fassaden am Nyhavn Kanal

Immer etwas los: am Nyhavn Kanal ist die Szene aus Kneipen und Restaurants sehr vielfältig. Als Ausgangspunkt für Hafenrundfahrten durch die zahlreichen anderen Kanäle Kopenhagens sollte man dort bei Interesse vorbeischauen. Wunderbar kann man von dort die Hafenpromenade bis zum Kastell von Kopenhagen weiter in Richtung Norden entlang schlendern, wo dann ‚den lille Havfrue‚ bzw. die Kleine Meerjungfrau auf einen wartet.

der bunte Nyhavn Kanal in Kopenhagen

Preise in der dänischen Gastronomie

Wir haben Unterschiedliches in ganz Dänemark erlebt: dass Essen generell ‚teuer‘ ist, können wir so nicht behaupten – Gutes kostet halt etwas und ist es uns auch wert. Auf dem Land entlang der Nordseeküste konnten wir auch für uns ganz normale Preise vorfinden – und sei es nur eine gut gemachte Pizza für 10 Euro. Eher etwas teurer war alles rund um Kaffee & Kuchen, also in den Cafés: für 2 Muffins und 3 Kaffees gaben wir in einer Fußgängerzone zwischen 15 – 20 Euro aus, d. h. umgerechnet um die 150 DKK.

Shopping-Samstag in Kopenhagen

Was uns allerdings auffiel, waren die für uns ungewöhnlichen Öffnungszeiten in der Gastronomie und im Handel. Die Geschäfte in Innenstädten hatten häufig nur bis 17.30 h wochentags und Restaurants nur bis 20.00 Uhr an Sonntagen geöffnet – zumindest mitten auf dem Land (diese Zeiten fanden wir auf der Insel Römö und im Ort Gredstedbro vor).

Tipp: Wachablösung miterleben

Um 11:30 Uhr findet vor dem Schloss Amalienborg ein wahrhaftes Highlight statt: die tägliche Wachablösung. Während andere Städte lediglich eine Wachablösung kennen, bietet das schöne Kopenhagen gleich drei verschiedene Arten zum Bestaunen an. Das Schloss Amalienborg liegt neben anderen Sehenswürdigkeiten, wie der Frederiks Kirke, südlich des Kastells von Kopenhagen und ist somit eine unmissverständliche Anlaufstelle auf einer Sightseeing-Tour.

Insel Bornholm

Bornholm ist eine kleine Insel in der Ostsee und rein geographisch würde man sie eher zu Schweden oder Deutschland einordnen, aber die Insel Bornholm gehört zu Dänemark. Für einen Tagesausflug aus Dänemark oder Deutschland ist sie zu weit weg, für eine Woche Urlaub ist sie allerdings schon wieder fast zu klein. Es ist möglich die Insel an einem Tag mit dem Rad zu umfahren, wir empfehlen aber auch hier ein E-Bike um gegen den Wind anzukommen. Das Inland der Insel, bestehend aus Hügeln und Wäldern, sollte man keineswegs auslassen, Bornholm ist landschaftlich absolut abwechlungsreich. Die Küste besteht im Norden aus Felsen und im Süden findet man zahlreiche Badestrände. Die kleinen Dörfer der Insel befinden sich meist an der Küste und wirken teilweise wie gemalt. Wie auch auf dem dänischen Festland findet man bunte Häuserfassaden mit wilden Gärten davor. Das Kunst des Fachwerkbaus beeindruckt uns immer wieder, stundenlang könnten wir durch diese kleinen Gassen bummeln.

Unsere Unterkunft war allerdings auf dem Land, Erholung pur. Wir hatten ein kleines Ferienhaus gemietet, der offene Garten grenzte direkt an Pferdeweiden über denen morgens der Nebel lag, abends kamen Rehe bis an die Terrasse um zu grasen und schließlich unter den Bäumen einen Platz für die Nacht zu finden.

Nordeuropas größte Burgruine

Ein Highlight im Norden der Insel ist die alte Burgruine Hammershus. Sie gilt als die größte Burgruine aus dem Mittelalter in ganz Nordeuropa und umfasst von einer 750m langen Ringmauer, es ist wirklich ein riesiges Bauwerk. Ein Ausflug zu der Burg lohnt sich sehr, gerne kann man hier auch eine Weile einplanen und an der Burg eine Brotzeit einlegen.

Die Aussicht von dem Hügel über die Küste mit den ca. 70m hohen Steilklippen ist erholsam und die Aussicht lohnenswert, hier kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen und in vergangene Zeitalter eintauchen. Auch bei schlechtem Wetter kann man seine Zeit auf dem Gelände gut nutzen, zum Beispiel in dem Kunstmuseum vor Ort. Wann die Burg erbaut wurde kann man heute nicht mehr genau sagen, aber der Bau wird auf 1255 geschätzt. Die Geschichte der Burg und die vielen Besetzungen und Eroberungen und auch der Übergang in ein Gefängnis, wird in dem Museum anschaulich erläutert. Nach einem gelungenen Tagesausflug kann man sich dann noch ein leckeres Stück Kuchen im Café Solveig gönnen.

Bornhol3

Fazit

Wer stets ‚Meerweh‘ verspürt und endlose, grüne Landschaften liebt ist sicherlich gut aufgehoben in Dänemark. Insgesamt wirkten auch die Städte alle niedlich und liebevoll gestaltet auf uns – ebenso alles, was in der Gastronomie das Thema Kuchen und Desserts anging. Dafür zahlten wir gerne ein wenig mehr, weil es in unseren Augen etwas Besonderes war anstatt nullachtfünfzehn. ‚Grau in grau‘ sind wir nie begegnet: als detailreich, verspielt & bunt haben wir die Innenstädte zwischen Nord- und Ostseeküste wahrgenommen und hatten dabei das Gefühl, dass darauf viel Wert gelegt wurde. Als spontanes Ausflugsziel mal über die Grenze eines anderen Landes zu blicken eignet sich Dänemark ebenfalls hervorragend. Wir fanden es toll, eine andere kleine Welt zu betreten, die nur einen Steinwurf entfernt lag, aber doch so markante Unterschiede zu unserer Heimat aufwies. Ob Städtereise, Strandurlaub oder Erholung in der Natur: in Dänemark sollte jeder fündig werden – wobei man von dem Vorteil profitiert, dass alles gut erreichbar in nicht allzu weiter Entfernung liegt.

Alte Städte mit viel Charm warten in Dänemark darauf entdeckt zu werden!

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