Vietnams Landesmitte: Strände & Tempel an der Backpacker-Route Da Nang – Hoi An – My Son

weiter unten beschrieben: Lampionstadt Hoi An

Backpacking Guide Teil 2: Palmenstrände und Ruinen im Dschungel

  • Dauer dieser Route: 1 Woche (Da Nang – Hoi An – My Son – Da Nang Airport)

Lest hier Teil 1: Mekong Delta & schwimmende Märkte

Als ein wahrhaftes Backpacker-Paradies empfanden wir Vietnams Landesmitte, noch mehr als den Süden – auch wenn es hier mancherorts touristischer wurde. Das Mekong Delta hatten wir gerade kennengelernt. Warum gefiel uns die Landesmitte so gut als Backpacker? – Die Sehenswürdigkeiten lagen alle längst nicht soweit auseinander: sehenswerte Städte wie Da Nang, Hue und Hoi An liegen zentral und sind infrastrukturmäßig gut erschlossen. Lokale Buslinien oder schöne Zugstrecken sind dort vorhanden. Eine chilligere und relaxte Atmosphäre lag über allem – erst mal richtig entspannen konnten wir uns hier am Südchinesischen Meer bei Wellenrauschen und unter den Palmen von ‚My Khe‘ Beach. Stimmungsvolle Backpacker Hostels gab es hier gefühlt genauso viel wie das Sand am Meer.

Wellengang und Palmen direkt am Strand: My Khe Beach, Da Nang

Anreise: per Inlandsflug von Can Tho nach Da Nang mit Vietjet Air

Billigfluglinien in Ländern wie Vietnam, kann sowas sicher sein? Wenn schon die Buchungsseite im Internet vor Reiseantritt beim Bezahlvorgang mehrfach abgestürzt war – so war es die Airline ‚Vietjet Air‘ noch lange nicht. Zum Vergleich: Ryan Air empfanden wir als viel lästiger und anstrengender aufgrund der dort vorherrschenden Kommunikationspolitik und teils auch wegen der Zielgruppe. Nur ca. drei Wochen vor dem Flug von Can Tho in Vietnams Süden bis nach Da Nang buchten wir den Flug von Deutschland aus – wieder half uns Baolau.com dann weiter, als die Webseite der Airline selbst versagte. Um die 80 EUR pro Person kostete der Inlandsflug, der angenehmer als manche Strecken mit Ryan Air in Europa war und uns vor allem um die 21 h + Fahrtzeit von Süden in die Landesmitte auf der Straße ersparte. Unser Tipp für die Zeitersparnis eurer Reiseroute!

Can Tho International Airport Tower – umgeben vom Dschungel

Chillen in Da Nang: unsere Lieblingsstadt in Vietnam

Der Flughafen von Da Nang ist zwar beschaulich, aber modern und vor allem gut erreichbar. Im Airport haben wir sehr frische und gute Spring Rolls in einer Art Fast Food-Kette zu uns genommen – kulinarisch und qualitativ hochwertig erschien uns die Auswahl an Shops und Essensmöglichkeiten dort. Vier wundervolle Tage sollten wir laut Reiseplan in Da Nang verbringen – am liebsten noch länger.

Aufregend und entspannend zugleich, weitläufig aber auch genug zu sehen – so empfanden wir die Stadt selbst, die vor allem wie eine moderne Metropole wirkt und ihre kulturellen Hintergründe nicht vergessen: gerade hier wird Kultur in Szene gesetzt und zu einem Erlebnis umgesetzt. Nachtmätkte am Fluss, öffentliche Bühnenshows und mehr bietet die abwechslungsreiche Stadt.

bunt beleuchtetes Da Nang bei Nacht: Tran Thi Ly Bridge
Beleuchtetes Backpacker-Viertel

Backpacker Viertel ‚My An‘

Erst ein, zwei Tage zuvor buchten wir online ein Hostel – denn Da Nang hat eine größere Backpacker-Gemeinde, die wir endlich mal kennen lernen wollten.

Abends war hier gehörig was los und das war auch gut so! Cocktails schlürfen in internationaler Atmosphäre, sich austauschen über Erfahrungen und einfach abschalten. Julien hieß der Franzose, der bei uns im Sechs-Bett-Zimmer mit untergebracht war. Durch Laos und Thailand war er zuvor gereist. Das „Rom Casa by Christina’s“ war eine Empfehlung an uns, die sich auszahlte. So viele Tipps an der Rezeption von der liebenswürdigen Mitarbeiterin haben wir selten anderswo bekommen! Supermärkte und Restaurants gab es hier zuhauf. Praktisch: der Strand ‚My Khe Beach‚ liegt nur zwei Häuserblocks entfernt.

unser buntes Hostel mit Pool und Dachterrasse in Da Nang

Tagesausflüge: Monkey Mountain mit der Coco City Tour

Die ganze Stadt auf zwei möglichen Routen per Bus erkunden – das ging mit dem ersten wahren Hop On Hop Off Bus namens „Coco City Tour“.

Für 24 Stunden ist das Ticket für 170.000 Dong (ca. 6 €) gültig, dabei gibt es zwei Routen, die am Airport zusammen treffen. So sahen wir die Marble Mountains im Süden und Monkey Mountains im Norden der sehr breit angelegten Stadt problemlos am selben Tag!

der Bus hält auch an den berühmten Marble Mountains vor Da Nang

Der Bus ist klimatisiert und mit Personal ausgestattet: bei Fragen steht einem jederzeit ein Mitarbeiter auf Englisch zur Verfügung. Doch uns zog es nach ganz oben: auf dem Doppeldecker-Bus durch Da Nang zu cruisen war ein Urlaubs-Highlight!

Lady Buddha auf der Son Tra Halbinsel: ‚Monkey Mountain‘

Die gigantische Lady Buddha Statue auf dem unter amerikanischer Besatzung noch „Monkey Mountain“ genannten Berg der Son Tra Halbinsel konnten wir oft von weitem schon sehen. 67 m ragt sie auf einer Art Podest in die Höhe.

Stolze 67 m hoch: Lady Buddha

Die gesamte Anlage mit dem buddhistischen Kloster, das man nach ausziehen der Straßenschuhe kostenlos betreten kann, ist mit vielen Blumen und schönen Gartenanlagen drumherum ausgestattet.


So viel gibt es hier oben vom Monkey Mountain zu sehen! Dieser macht seinem Namen alle Ehre mit den wilden Affenhorden, die hier am Rande der Pagode durch die Büsche springen. Ankommende Touristenbusse müssen ihnen entsprechend ausweichen. Auch der Xa Loi Tower neben der Linh Ung Pagode ist beeindruckend schön gestaltet. Viele kleine Bonsai-Bäume vor dem Tempel verleihen der Anlage eine andächtige Atmosphäre, in die man einen ganzen Tag eintauchen kann.

Thap Xa Loi – der Xa Loi Tower oben auf der Son Tra Halbinsel

Umweltfreundlich nahmen wir später von dort eines der vielen Elektromobile anstatt Taxi zurück – für 25 min. Fahrt nur 100.000 statt üblich dafür mindestens 150.000 Dong. Diesen Preis für die ca. 15 km zurück hatten wir vorher ausgehandelt.

Man Thai Beach >> My Khe Beach

Wir ließen hier meist unseren Tag ausklingen mit Asien-Feeling pur! Wer weiß wie viele Kilometer wir des Öfteren zu Fuß von der Mitte der Da Nang Beach bis zur Halbinsel Son Tra – und manchmal auch zurück mit unserem Backpack liefen, es zahlte sich sowas von aus. Der nördliche Strand von Da Nang mit Namen ‚Man Thai Beach‘ ist so viel wilder, dass man hier schier unendlich viele einheimische – kreisrunde – Fischerboote auf dem Wasser vor dem Hintergrund der Skyline weiter im Süden sieht.

Man Thai Beach mit Son Tra Halbinsel im Hintergrund

Seesterne perfektionieren den traumhaften Anblick in dieser einzigartigen Landschaft. Schwimmen war bei dem Wellengang manchmal nicht so einfach in Da Nang, doch bei angehendem Sonnenuntergang gegen 17.00 Uhr ins Kühle Nass zu springen (wenn kaum noch Touristen da sind) war sowas von entspannend bei dieser Kulisse.

Wer hätte es in Asien gedacht? Endlich einmal Umweltbeauftragte mit professioneller Schutzkleidung, die einzelne Müllmengen vom Strand aufsammeln – und das bei dem vorherrschenden Müllverständnis in Asien. Somit wird ‚Man Thai Beach‘ bewusst versucht sauber zu halten, worauf hier Wert gelegt wird.

Einmal im Leben sehen: Hoi An, Stadt der Lampions

Local Bus von Da Nang nach Hoi An

Nach vier Tagen Stadt zog es uns raus in die Natur – mit dem ‚local bus‚ Linie Nr. 1, der alle 20 min. fährt war die Anreise nach Hoi An laut den Einheimischen die beste Lösung. Auch wir zahlten den Preis von 50.000 Dong pro Person, obwohl Einheimische laut Internet nur 20.000 zahlen. Die typischen vietnamesischen Liegestuhl-Busse waren bequem: beim Betreten der Busse zieht man sich die Schuhe und legt sich praktisch gleich hin – wahlweise auf zwei Stöcken, oben oder unten. Die freundliche Rezeptionistin in unserem Hostel verriet uns zuvor die genaue Bushaltestelle. Einer der Haltestellen liegt z. B. unmittelbar am Bahnhof im Norden von Da Nang an genau dieser Adresse: 162 Ong Ich Khiem. In ca. 45 min. waren wir in Hoi An und wurden am Ende mit einem Schauspiel der Lichter belohnt!

Abends am Fluss Thu Bon – Hoi An zahlte sich aus

An Bang Beach vor Hoi An

Der Bus hielt ca. 5 km entfernt in Hoi An, so dass wir ein Taxi zum Strand mit der einen Tag vorab gebuchten Unterkunft nahmen. An Bang Beach war schön angelegt und irgendwie wild, mit den bunten Backpacker-Unterkünften und zahlreichen verwinkelten Hinterhöfen direkt hinter dem Strand. Touristisch geht es dennoch an manchen Ecken weiter im Ortszentrum zu.

Bis wir dieses Foto aufnehmen konnten, warteten wir einige vorbeilaufende Passanten ab. Dennoch hat alles hier eine etwas heimeligere Stimmung als im weitläufigen Da Nang. In An Bang Beach gibt es ATMs, Restaurants zuhauf und vor allem eher kleinere und niedlichere Unterkünfte mit viel Charme. Das Wasser hat eine gute Qualität und die Unterkünfte sind hinter grünen Bäumen und Büschen etwas vom Strand getrennt, was uns sehr gefiel.

Kleine Pensionen und Hostels findet man gleich hinter dem Strand von An Bang Beach

Mit dem Fahrrad durch die Reisfelder

Auf unserer Radtour durch die grünen, aber im Februar geernteten Reisfelder wurden wir mir einer schönen Landschaft belohnt. Eine Radtour zwischen dem Strand An Bang Beach und der UNESCO Weltkulturerbe Stadt Hoi An lohnt sich sehr. Man kann abseits der Hauptstraße immer wieder die kleinen Wege zwischen den Feldern abfahren – und dem Rummel & Kommerz der beeindruckenden, aber teils recht überlaufenen Stadt entkommen. Stattdessen sieht man hier, wie die arbeitende Bevölkerung wirklich lebt.

Abendstimmung in der Altstadt

Bei dem regen Treiben und Gedrängel in der von der UNESCO anerkannten Altstadt Hoi Ans, die im Vietnamkrieg praktisch verschont blieb, fühlten wir uns zunächst umgehauen von den vielen Tagestouristen. Der Zauber der Stadt kam bei Abendstimmung hervor: tausende Lampions in unterschiedlichen Farben hingen überall liebevoll an den Häuserfassaden oder über den Straßen. Diese sind im Zentrum rund um den Fluss Thu Bon nur für Fußgänger und nicht für Autos oder Motorroller freigegeben.

Venedig? Eher Vietnams Pendant Hoi An bei Abendstimmung

‚Chùa Cầu‘ ist die weltweit bekannte japanische Brücke im Zentrum Hoi Ans und das Wahrzeichen der Stadt. Hier ein Foto ohne Touristen zu erhaschen ist nicht gerade einfach. „Hello!“ rief man uns wieder häufiger zu, um auf sich aufmerksam zu machen oder etwas verkaufen zu wollen. Die Brücke ist ein Magnet für einen Ausflug nach Hoi An – und ist auch beeindruckend anzusehen. Des Öfteren fühlten wir uns an Venedig in Italien erinnert: seien es die vielen Ausflugsboote, die Brücke oder das Wasser, das überall präsent ist.

Schneidereien, in denen man sich maßgeschneiderte Anzüge anfertigen lassen kann, sind bekannt für Hoi An. Souvenirshops und Restaurants prägen das Stadtbild neben den unendlich vielen Lampions, die den Charme ausmachen.

Auf zu den Dschungel-Ruinen von „My Son“

Diese spannende Tagestour buchten wir einfachhalber direkt an der Rezeption unserer Unterkunft in An Bang Beach vor Hoi An. Ein Minivan holte uns dort zuverlässig am nächsten Tag ab. Die 500.000 Dong pro Person für die organisiere Anfahrt von Hoi An aus, den Guide, kleine Verpflegung und Bootsfahrt auf dem Thu Bon River waren es uns wert. Der Eintritt zum Tempel von 150.000 Dong war extra zu entrichten. Unglaublich beeindruckend ist die Geschichte der Cham-Kultur in der ca. 70 an den Hinduismus in Indien Tempel umfassenden Dschungel-Ruine von My Son hautnah zu erleben.

freibegehbare Tempelruinen von My Son

Drauf und drunter konnte man die Tempel besteigen – wenn mal kein unauffälliges Verbotsschild warnte, was dem Guide auch nichts ausmachte und uns überraschte. Im dunklen Inneren so eines Tempels vor einem ausgegrabenen Shiva-Schrein zu stehen war wohl sogar ein Highlight eines Reise-Lebens!

1969 wurde ein Tempel von einer Bombe im Vietnamkrieg leider schwer beschädigt und bis heute nicht korrekt restauriert. Die provisorischen Metallbefestigungen am besagten Tempel konnten wir aus nächster Nähe als einer der vielen Auswirkungen des Krieges zu sehen bekommen. Andere Teile der Tempelanlagen wurden erst 2002 – 2010 freigelegt. Vietnam arbeitet hier im Einklang mit der indischen Regierung & UNESCO zusammen. Diese beeindruckenden Tempelanlagen zu erhalten ist eine kulturhistorisch wichtige Aufgabe – deshalb sind wir dafür, sich als Tagestourist auch entsprechend respektvoll im Umgang mit den Ruinen zu verhalten.

Weiterreise per Inlandsflug von Da Nang nach Nordvietnam

Spontan in eine Stadt zu fliegen, von der man noch nie zuvor im Leben gehört hat? Haben wir nun auch gemacht! Aufregend war es, spontan zu schauen, wie wir wo hinkommen.

In welche Stadt es am Ende ging ist in der Fortsetzung demnächst nachzulesen.

Fazit: Tour durch Vietnams Landesmitte

Die am besten, einfachsten und vielleicht sogar abwechslungsreichste Backpacker-Region Vietnams von all unseren Stationen lag rund um Da Nang. Gut ausgebaute Infrastruktur hat dem Reisen den Stress genommen. So viel Zuvorkommenheit vom Personal in den Unterkünften haben wir anderswo auf dem Globus nicht in dieser Form erlebt. Die Flüge haben uns mehrfach die Rezeptionisten ohne Zuschlag gebucht und uns sehr mit ihren Kontakten weitergeholfen. Fortschrittlicher – und deshalb bis auf manche Ecken Hoi Ans – nicht gerade ursprünglicher wirkte dieser Landesteil Vietnams gegenüber den Süden auf uns. Elektromobile und ein für Vietnam gemäßigtes Umweltbewusstsein aufgrund der Touristen, für die man die Umgebung sauber halten möchte, prägten diese Wahrnehmung. Somit bildet diese Region quasi den perfekten Einstiegsort für das erste Mal in Vietnam – wer aber noch günstiger und noch abenteuerlicher einsteigen will, dem empfehlen wir eher wie wir auch im Mekong Delta mit einer Rundreise zu beginnen.

Eine Flussfahrt bei Sonnenuntergang auf dem Thu Bon River – macht es wahr!

2 Kommentare Gib deinen ab

  1. The way you wrote everything is so good. Thanks for sharing with us.
    https://www.naraintoursindia.com/india-tours/himachal-tour-packages.html

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    1. Thank you for your positive feedback! You’re welcome. Hope you enjoy Vietnam as much as we did.

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