Australien – Queensland

Kakaku in Airlie Beach Whitsundays Queensland Hotel Australien Reise
  • Beitrag von Julia

Wieder einmal ging es ans andere Ende der Welt! Das vierte Mal Australien und es war wieder nicht das letzte Mal!

Dieser wunderbare und vor allem sehr interessante Kontinent ist einfach so groß, man muss öfter fliegen, um viel zu sehen und vor allem um es zu genießen. Wir gehören nicht zu den Reisenden, die schnell von einem zum anderen Ort reisen um Fotos zu machen und dann schnell weiter. Wir wollen vor Ort etwas erleben, die Natur genießen und uns einen Eindruck verschaffen. Dies ist wohl auch ein Unterschied zu unserem letzten Australien Aufenthalt, die letzte Reise war weit, vollgestopft und mehr Entdecker statt Relaxer… dieses Mal eine gelungene Mischung aus beidem! Wir nahmen uns wieder vier Wochen Zeit für unsere Reiseroute, wäre aber durchaus auch eine Route für sechs oder acht Wochen gewesen. Je nachdem wie lange man an einem Ort bleiben möchte oder wie weit und lange man am Tag fahren möchte.

Sydney

Wir flogen also wieder von Frankfurt via Singapore nach Sydney, eine sehr gute Verbindung und stressfrei. Obwohl Sydney für uns nichts neues ist wollten wir wieder dort unsere Rundreise starten, vielleicht auch gerade aus diesem Grund. Wir haben uns in diese Stadt verliebt! Gutes Wetter, sehr nette Menschen und eine Menge Sehenswertes. Natürlich kennen wir schon viele Orte in der Stadt, aber man sieht immer wieder Neues auch wenn man schon das vierte Mal vor Ort ist. Es verlagert sich auch irgendwie das Interesse und dann schaut man sich die Dinge an, die man beim letzten Besuch ausgelassen hat. Das heißt man genießt es ganz anders. Zum Beispiel fährt man nicht schnell mit der Fähre nach Manly, um sich dort alles anzuschauen und am Beach zu relaxen, sondern man nutzt die Fähre um einfach Fähre zu fahren und wenn man dann irgendwann in Manly ankommt ist das schön, aber im Kreis fahren ist eben auch schön! Und andere Dinge sind es auch einfach Wert sie öfter zu besichtigen wie z.B. die Botanic Gardens, natürlich Harbour Bridge und Opernhaus, der Hafen, der Sydney Tower, Bondi und Manly und und und… am schönsten ist es allerdings die kleinen Cafés und Parks zu besuchen und Menschen zu beobachten. Die Australier sind einfach sehr freundliche und entspannte Menschen, es ist schön so etwas in einer Millionenstadt zu beobachten, es geht tatsächlich auch alles mit einem Lächeln und Freundlichkeit. In Sydney haben wir uns wieder eine Opalcard gekauft (unsere lag natürlich zuhause in Deutschland) Bus, Bahn und Fähre kann man mit der Karte fahren. Ein sehr leichtes System und so kann man sich die 44 AUD p.P. für eine Hafenrundfahrt sparen, mit der Opalcard nutzt man einfach eine der vielen Fähren und hat einen super Blick auf die Skyline von der Wasserseite aus (eine Opalcard gibt es in vielen Convienience Stores).

Opera House Sydney
Harbour Bridge
Sydney Skyline

Wir genießen einfach jede Sekunde in Sydney. Es ist so schön dort zu sein und wenn man das Opernhaus sieht, die Brücke und das gesamte Panorama auf sich wirken lässt, dann begreift man wirklich da zu sein. An dem Ort der soweit weg ist und den man sonst auf Bildern oder im Fernsehen sieht. Wenn das realisiert ist und man es begriffen hat, dann laufen plötzlich von ganz allein die Uhren langsamer und die Zeit wird in vollen Zügen genossen.

Heute, zu Zeiten der Pandemie, kommt es einem schon komisch vor überhaupt soweit zu reisen, heute erscheint es uns fast unmöglich überhaupt zu planen. Jetzt weiß man erst richtig was man für ein unfassbares Glück hatte das alles zu erleben! Es wird einem bewusst warum es sich lohnt durchzuhalten! Dieses Gefühl von Freiheit – es wird zurückkommen!!!

Die Blue Mountains

Mit dem Mietwagen raus aus der Großstadt in die 100km entfernten Blue Mountains. Wunderbar! Weihnachten bei 44°C in den Blue Mountains. Wir besuchten an Weihnachten einen Teil unserer Familie, diese wohnt 100m vom Blue Mountains National Park entfernt. Natürlich machten wir auch einen Ausflug direkt in den NP und genossen eine anstrengende Wanderung bei heißen Temperaturen und Natur pur. Die Blue Mountains gehören zum Weltkulturerbe und das haben sie sich auch verdient auch wenn sich mittlerweile das Bild durch dir tragischen Waldbrände verändert hat. Beeindruckend schöne Ausblicke in Eukalyptuswälder und Bushland, Klippen, Schluchten und meterhohe Wasserfälle, hier sind unzählige Tierarten zu hause. Es gibt jede Menge Tracks und auch hier findet man viele Lookouts. Wir bewegen uns meist abseits der Touristenwege und wollen die Menschenmassen umgehen, was aber nicht heißt, dass wir unachtsam durch den Bush laufen, es sind schon Wege aber eben nicht die wo alle Busse halten. Der Lookout an den Three Sisters beispielsweise, ist total überlaufen.

Der Blick in die Natur lohnt sich! Wir machten eine Wanderung durch den Bush und kamen bei den Temperaturen schnell an unsere Grenzen aber es lohnt sich sehr. Die Eukalyputsbäume verdunsten ätherische Öle und es liegt, wie so oft in Australien, ein herrlicher Eukalyptusduft in der Luft. Ich könnte das den ganzen Tag riechen. Der Dunst ist auch für den Namen des riesigen Gebirges verantwortlich, denn in der Luft liegt ein blauer Schimmer.

Auf in den Norden Queenslands

Unsere eigentliche Reiseroute sollte wie folgt aussehen: Roadtrip von Cairns bis Brisbane – mit jeder Menge Zwischenstops an wunderschönen Orten!

Wir flogen mit Quantas von Sydney nach Cairns, der Flug dauert ca. 3 Stunden (ja 3 Stunden Inlandsflug! Australien ist ziemlich groß!). Im Regenwald wurden wir von Regen empfangen, es wird wirklich sehr tropisch im Norden. Wir freuten uns auf ausgiebige Touren in den Daintree Rainforest, lange Strände, Wasserfälle und kleine verzauberte Strandorte. Insgesamt haben wir für den Norden fünf Nächte eingeplant, für uns war das ausreichend aber man kann hier auch Wochen verbringen.

Wet Tropics – UNESCO Welterbe der Menschheit

Daintree Rainforest UNFASSBAR!!! Wie schön ist dieser Regenwald! Wir kamen aus dem staunen nicht mehr raus und auch jetzt wo wir diesen Bericht schreiben, fühlen wir es wieder, so etwas sieht man nicht oft – das gibt es nur einmal! Wir setzten mir der Fähre über den Daintree River und waren wie in einer anderen Welt angekommen – in einer Welt vor unserer Zeit. Riesige Bäume mit meterlangen Lianen, Mangrovenwälder, Wasserfälle, Flüsse, Berge und Täler und dann letztendlich die Küste. Es regnet im Regenwald und somit wurden aus den kleinen Bächen reißende Flüsse und die Straßen wurden überschwemmt. Trotzdem haben wir den ältesten Regenwald der Erde erkundet und Schutz unter den riesigen Blättern gesucht, hier gibt es über 700 endemische Pflanzen und auch über 70 Tierarten die nirgends sonst auf der Erde leben. Wieder ein Weltnaturerbe, davon werden wir noch mehrere sehen aber eines ist sicher: so etwas haben wir vorher noch nie gesehen und wir können so stolz sein, dass wir solche Orte noch bewahren und schützen können.

Hier küsst der Regenwald das Meer!

Strand im Daintree Rainforest

Mission Beach

Ein kleiner und unscheinbarer Ort, für uns als Zwischenstop sehr gut geeignet. Außerdem eignet sich Mission Beach auch ausgezeichnet als Ausgangspunkt für die vorgelagerten Inseln Dunk, Bowen und Bedarra Island. Wir haben uns nicht auf eine Insel rübersetzen lassen, sondern haben unsere Zeit im Hinterland von Mission Beach verbracht. Zum einen gibt es hier jede Menge Plantagen – sooo leckere Früchte die man unbedingt probiert haben muss! Der Geschmack ist mit Früchten die man in deutschen Supermärkten erwerben kann überhaupt nicht zu vergleichen. Zum anderen gibt es hier die Nationaplarks Clump-Mountain und den Djiru Nationalpark, den letzteren besuchten wir und machten uns auf die Suche nach den berühmten Kasuaren. Der NP ist von Mission Beach aus auch mit dem Fahrrad sehr gut zu erreichen, die Chance ist natürlich größer dann die gigantischen Vögel zu sehen weil man Geräuschlos unterwegs ist. Sehr schade ist, dass in der Vergangenheit über 80% des Regenwalds rund um Mission Beach gerodet wurden und so eine Vielzahl an Lebewesen verschwand.

Auf dieser Australienreise mussten wir leider sehr oft feststellen, dass der Mensch ohne Rücksicht auf Verluste die Natur beschädigt und zerstört.

Mission Beach

Townsville

Das Land ist immer noch bergig und wir sind immer noch in Regenwald. Zwar schon fast 300km von Cairns entfernt, aber immer noch mitten im Regenwald! Wir sind aber mittlerweile von den wet tropics in die dry tropics gekommen, die Grenze liegt so ziemlich genau bei der Stadt Townsville. Je näher man der Küste kommt desto mehr Mangroven sind zu finden, im Hinterland findet man Eukalyptuswälder die regelmäßig brennen. Wir nutzten Townsville, um von hier aus die wunderschöne Insel Magnetic Island zu besuchen. Die Sehenswürdigkeiten auf dem Festland haben uns nicht wirklich umgehauen, das Museum of Tropical Island und das Aquarium Reef HQ ist sicherlich sehenswert. Außerdem befindet sich über der Hauptstraße im Stadtteil The Strand eine riesige Spinnenfigur direkt über der Fahrbahn (das war ein Schock).

Djiru Nationalpark

Bushbrände entlang des Highway

Magnetic Island

Gerade im Motel angekommen und im Wifi, schauten wir erst einmal online was es so zu sehen gibt – 5 Minuten später waren wir auf dem Weg zum Hafen und 15 Minuten später saßen wir auf der Fähre nach Magnetic Island. Das Ticket kostete 33 AUD p.P. und die Fähre kam nach ca. 20 Minuten am Anleger der kleinen Insel an. Was wir genau auf der Insel wollten konnten wir so schnell noch nicht planen aber klar war, wir möchten Koalas sehen und einen Track gehen. Kurz eine Karte an der Tourist Information geholt und los ging es. Die nette Dame am Infoschalter erzählte uns wo sie in den letzten Tagen Koalas sah also gingen wir von Nelly Beach quer Feld ein Richtung Arcadia. Die Mittagssonne hat keine Gnade und bei 33°C kamen wir etwas später erst am Anfang des Tracks an… wir mussten eine ganze Weile bergauf steigen über Stock und Stein mitten durch den Bush. Ich möchte nicht wissen welche Tiere zu dieser Zeit unter den vielen Steinen schlummerten. Mit Sicherheit eine Vielzahl von Schlangen und Spinnen und vielem mehr. Wir haben uns nicht ein einziges Mal hingesetzt, es ging immer weiter und weiter und nach einiger Zeit war unser Wasservorrat aufgebraucht. Die Luft stand und es war eine emsige Hitze. Oben auf dem Berg angekommen, kamen wir an eine große Feuerschneise, hier ging ein kleines Lüftchen und wir hatten einen tollen Blick auf die Küste. Weit weg von jeglichem Ort und mittlerweile schon Stunden ohne auch nur einen Menschen zu sehen, bekamen wir langsam ein bisschen Panik den Track nicht vor Sonnenuntergang zu schaffen. Wir wussten nicht einmal ob der Weg richtig war, kaum Schilder, kein Wasser mehr und es wurde immer heißer. Alle 20m stehen bleiben und nach oben schauen – wieder nichts, kein Koala in Sicht. Die Knie zitterten mittlerweile richtig und wir kamen an eine Weggabelung, die Kilometerangaben stimmten nicht mit den vorherigen Schildern überein aber immerhin waren wir richtig und nach einer Weile kam dann endlich auch der Ort. Insgesamt kamen wir auf 11km, was ja eigentlich nicht so viel ist, uns aber wie 25km vorkam. Zurück nahmen wir den Bus für 3,50 AUD nach Nelly Beach und dann mit der Fähre im dunklen auf das Festland. Es war ein wunderschöner Tag!

Blood Tree
Magnetic Island

Airlie Beach

Airlie Beach ist ein wunderbarer Ort der uns total an Byron erinnert. Für die 275km von Townsville brauchten wir ca. 4 Stunden mit dem Auto. Wir haben vorab ein Apartment gebucht und das ist auch zu empfehlen, der Ort ist teils ziemlich überlaufen. Der Pool war direkt vor unserer Terrasse und verschaffte bei den 31°C eine Abkühlung, danach ging es an die Planung für die nächsten Tage und erst einmal einkaufen. Insgesamt verbrachten wir 6 Tage in Airlie Beach aber wir hätten noch viel länger bleiben können. Die Nähe zu den Whitsundays macht Airlie zu einem super Ausgangspunkt für jegliche Aktivität zu Wasser. In der Stadt gibt es viele Agenturen die Touren vermitteln wollen und natürlich sind hier auch eine Vielzahl Backpacker die das Leben genießen.

Segeln auf der Derwent Hunter

Wir buchten direkt in unserer Unterkunft einen Ausflug an Bord der Derwent Hunter. Morgens um 7 Uhr ging es los und sollte den ganzen Tag dauern. Wir waren gespannt und völlig unvoreingenommen auf dieses besondere Erlebnis – das Whitsunday Sailing Abenteuer! Bewusst haben wir uns für ein Segelschiff entschieden und die Derwent Hunter ist ein vielfach ausgezeichneter Gewinner für Abenteuer- und Ökotourismus. Die Crew ist ausschließlich weiblich gewesen, sehr witzige Mädels die das Schiff durch eine faszinierende Landschaft steuerten. Wir mussten mitsegeln, richtig mit anpacken und helfen. Es gab insgesamt drei Mahlzeiten an Bord. Obst und Getränke, zu Mittag Fingerfood und Salate und dann noch einmal ein Stück Kuchen. Die Whitsunday Islands und der Great Barrier Reef Marine Park waren immer ein Traum, einmal dort schnorcheln und die Unterwasserwelt erkunden. Da ist es uns absolut wichtig solch einen Ausflug mit einem nachhaltigen Anbieter zu unternehmen und nicht an eine only profit Organisation zu geraten. Die Derwent Hunter können wir da absolut empfehlen! Wirklich toll war, dass wir auf dieser Tour eine Menge gelernt haben. Die Mädels der Crew haben ein sehr gutes Wissen über die Lebensräume und Besonderheiten des Riffs und der Inseln, sie geben genaue Hinweise über Verhaltensregeln und es muss sich jeder daran halten. Keine Korallen oder Tiere anfassen, nirgends drauf treten oder sich hinstellen und schon gar nichts abbrechen. Bei anderen Anbietern wird teilweise überhaupt nicht auf die Natur geachtet, da steht das schnelle Geld im Vordergrund.

Rundflug über das Great Barrier Reef und die Whitsundays

Wenn man schon hier ist, dann möchte man sich auch einmal etwas gönnen. Es war mein Geburtstag und den wollten wir besonders feiern! Wir buchten einen Rundflug über Riff und Insellandschaften mit einer späteren Schnorcheltour und Whitheaven Beach. Das Wetter spielte nicht so richtig mit, über Queensland wütete seit Tagen ein Zyklon und die Ausläufer spürte man schon deutlich. Es war ziemlich bedeckt und teils extrem windig. Es war eine echte Herausforderung in dem kleinen Flugzeug aber wir wurden mit schönen Aussichten dafür belohnt. Korallen soweit das Auge reicht. Wir konnten uns vorher nicht einmal ausmalen wie groß dieses Riff wirklich ist! Wunderschön!!! Immer wieder tauchten die kleinen paradisischen Inseln auf, weiße Sandstrände und kleine Buchten. Die Natur zeigte ihre schönste Seite!

Zu Wasser auf dem Boot war es dann alles andere als angenehm. Es schaukelte ununterbrochen und ich war wirklich seekrank. Kein Vergleich zu dem tollen Anbieter am Vortag. Wir sind wirklich an so eine Organisation geraten die wir eigentlich nicht unterstützen wollten. Das Essen an Bord war nicht gut, die Einweisung in die Marinelandschaft und den NP war mehr als mangelhaft und die Crew war nicht gut geschult. Es war sehr windig und im Riff eine starke Strömung, zwischen den Inseln konnte man sehr leicht wegtreiben. An der geplanten Stelle konnte niemand ins Wasser gelassen werden und das Boot fuhr in eine kleinere Bucht. Hier wurden schnell die Leute ins Wasser geschupst und konnten die Unterwasserwelt bestaunen. Unter Wasser war dann alles vergessen, die Korallen hier waren viel bunter und schöner als am Vortag. Sie waren gar bunter als jedes andere Riff was wir je gesehen haben, jedes Aquarium der Welt ist ein Witz dagegen! Hier sah das Riff noch ein bisschen nach Riff aus – aber trotzdem nicht wie erwartet oder wie man es von Bildern kennt. Kein Wunder bei diesen ignoranten Touristen und den Work-and-Travelern die sich als geschultes Personal ausgeben aber es überhaupt nicht sind und natürlich ist auch hier die Korallenbleiche an vielen Stellen stark vorrangeschritten. Wir konnten immer wieder Leute beobachten die Korallen anfassen oder so viel Angst vor der starken Strömung hatten, dass sie versuchten Halt zu finden und sich hinstellen wollten. Es war schon ein bisschen unverantwortlich die Leute bei diesen Wetterverhältnissen ins Wasser zu lassen, aber sie hatten ja dafür bezahlt. Danach ging es weiter zum berühmten Whitheaven Beach. Zum einen waren wir froh festen Boden unter den Füßen zu haben aber an diesem Strand zu sein war ebenfalls nie denkbar und echt schön! Ins Wasser konnten wir aufgrund der Jellyfish Gefahr nur mit Tauchanzug (wir sind ja immer noch in den Tropen!) aber das war uns gar nicht wichtig. Wir genossen die Zeit am Strand abseits von den anderen und das war wirklich sehr schön!

Great Barrier Reef
Great Barrier Reef
Whiteheaven Beach

Unsere Reise sollte nun weitergehen nach Mackay aber hier war Dauerregen angesagt und wir entschlossen uns weiterzufahren. Das war eine gute Entscheidung, denn einen Tag später war der Zyklon dort angekommen und die Straßen wurden wegen Überschwemmungen eine Woche gesperrt. Wir hätten unsere ganze Reise ändern müssen und waren heilfroh einfach durchgefahren zu sein auch wenn es sehr anstrengend war. Nach ca. 500km sind wir in Rockhampton angekommen, es regnete immer noch. Wir haben Rockhampton nur als Zwischenstop genutzt um über Nacht eine Unterkunft zu haben, aufgrund des Regens entschieden wir uns am nächsten Morgen direkt weiterzufahren Richtung Bundaberg. Wieder eine gute Entscheidung denn der Zyklon zog nach.

Bundaberg

Endlich wieder gutes Wetter! Als Kind war ich schon einmal hier, ich konnte mich an die Schildkröten erinnern – wir planten also ordentlich Zeit ein. Wir sind direkt an den Strand gefahren, hier gibt es ein tolles Informationszentrum und man kann geführte Schildkröten Touren buchen. Wir haben keinen Platz mehr bekommen, alles lange im Voraus ausgebucht. Man braucht auch nicht denken man könne einfach am Strand bleiben und die Schildkröten bei der Eiablage ohne einen Guide beobachten, der Strand wird abends geschlossen. Es werden alle Besucher des Platzes verwiesen und Ranger kontrollieren die gesamte Strandfläche um diese wunderbaren Meeresgiganten zu schützen – absolut super!

Spuren einer Meeresschildkröte – Baby Schildkröte auf dem Weg ins große Abenteuer Ozean

Wir sind also am nächsten Morgen ganz früh zurück zum Strand, die Schildkröten waren schon weg aber die Spuren die sie hinterlassen haben waren einfach gigantisch. Diese Tiere müssen unglaublich alt und groß gewesen sein. Wir trafen eine Rangerin die ein Nest beobachtete, es schlüpften gerade kleine Schildkröten und die fanden den Weg zum Wasser nicht. Sie brachte sie zum Wasser und dann ging die Reise los, diese kleinen wundersamen Tiere flitzten in die Wellen und wedelten mit ihren Flossen. Mir schossen die Tränen in die Augen, so etwas schönes habe ich selten gesehen. Ich liebe Schildkröten seit meiner Kindheit und so etwas zu beobachten erfreut jedes Schildkrötenherz.

Zuckerrohrfelder Bundaberg

Wir gingen direkt vom Strand in den Bush und folgten einem Track, wir verliefen uns und kamen nach 7 km erschöpft am Auto an. Es war dann auch schon wieder ziemlich warm und Zeit für ein Frühstück, wir empfehlen in Bundaberg „Odies Garagen-Café“. Danach sind wir zur Destillerie und haben eine Führung mit Rumverkostung genossen. Wir trinken nicht nur in Australien das berühmte Bundaberg Brew oder den Rum, sondern auch in Deutschland gehört es immer im Sommer dazu. Am Abend ging es bei bestem Fish & Chips noch ein bisschen durch den Ort und am nächsten Morgen starteten wir nach Maryborough. Auf der Strecke muss man nicht unbedingt den Schildern des „Touristik Drive“ folgen, diese zusätzlichen 70km lohnen sind nicht. Maryborough selbst hat uns auch nicht überzeugt. Ein kleiner verschlafener Ort in dem die berühmte Mary Poppins erfunden wurde.

Bundaberg Rum

Noosa

Auf dem Weg nach Noosa machten wir einen Stop in Gympie bei dem Goldgräbermuseum, sehr interessant und eine kleine Zeitreise in die Zeiten des australischen Goldrauschs. Noosa selbst ist ein kleiner und aufgeweckter Ort in dem wohl die High-Society der Ostküste zuhause ist. Sehr viele teure Geschäfte und die Leute putzen sich abends raus. Hier sind die Geschäfte an der Promenade bis spät abends geöffnet. Die Preise waren dementsprechend gehoben. Es lohnt sich hier vorab zu buchen, ansonsten sollte man direkt die Tourismusinformation ansteuern und fragen wo noch etwas frei sein könnte. Auf dem Weg zur Unterkunft sahen wir am Straßenrand einen kleinen Brand, hier hat wohl wirklich jemand seine Zigarette aus dem Autofenster geworfen – kann natürlich nur ein unachtsamer Tourist gewesen sein. Ein Australier würde wohl kaum so eine Strafe kassieren wollen und zudem wohlmöglich sein eigenes zuhause anstecken. Wir hielten und löschten den kleinen Brandherd mit dem Wasservorrat aus unserem Kofferraum und es kamen gleich andere aufmerksame Autofahrer zur Hilfe.

Surfer in Noosa Beach Queenland Australien
Surfer Noosa Beach

Die restlichen Tage in Noosa verbrachten wir mit Wanderungen durch den NP, Strandspaziergängen auf denen wir jede Menge Müll sammelten und genossen die Sonne am Meer. Koalas leben auch hier in freier Wildbahn aber wir hatten nicht das Glück sie zu sehen. Die Zeit verging zu schnell und wir sind schon fast am Ende unserer Reise angekommen. Mit gemischten Gefühlen ging es am nächsten Tag weiter.

Noosa Beach

Brisbane

Auf dem Weg nach Brisbane legten wir noch einen Stop ein und zwar an einer Autowerkstatt die wir uns vorher rausgesucht haben. Davor stand ein Wagen des Koala Rescue und da wollten wir auch hin. Wir trafen hier die Brüder Ray und Murray, sie führen seit Jahren das Rescue und retten verletzte und hilfebedürftige Koalas in ganz Queensland. Hier sind nicht oft Besucher und es gibt hier keine Touren oder irgendetwas zu sehen. Es ist kein Koala Hospital wie beispielsweise in Port Maquarie. Wir wollten uns einfach mit den beiden unterhalten und das hat sich wirklich gelohnt. Die beiden opfern wirklich alles für die kleinen Koalas und erhalten kaum – bis keine Hilfe der Regierung. Zoos wie der berühmte Australien Reptile Park / Steve Irwin Zoo sind daran interessiert ordentlich Geld zu machen indem sie die armen hilflosen Koalas mit tausenden Touristen fotografieren. Auf den Arm nehmen, streicheln, anfassen… ob man es glaubt oder nicht, aber Koalas sind wilde Tiere und nicht zum Kuscheln da. Diese großen Parks sind nicht an der Rettung des Wildlife interessiert und geben keinen Cent an öffentliche oder private Organisationen. Die Koalas im Park reichen als Publikumsmagnet -wozu die Natur schützen und protestieren gegen unzählige Neubaugebiete entlang der Küste und Abrodung der Eukalyptuswälder. Später fuhren wir dann zu den Brüdern nach Hause und haben noch den ganzen Nachmittag geredet und viel über Koalas und die verschiedenen Eukalyptussorten gelernt. Teilweise nehmen die beiden 5 Stunden Autofahrt auf sich um geeignete Blätter zu pflücken. Die australische Regierung achtet nicht auf den Naturschutz, wirbt aber ständig mit den putzigen Bären und vermarktet sie als eines der größten Markenzeichen des Landes. Seit diesem Tag sehen wir vieles mit anderen Augen, ich habe die restliche Autofahrt nach Brisbane nachgedacht und vor Entsetzung geweint. Wir unterstützen die beiden nun regelmäßig bei ihren Aktionen indem wir spenden und irgendwann werden wir sie vielleicht auch wieder besuchen.

Story Bridge Brisbane

Abends schlenderten wir durch Brisbane und saßen am Ufer des Brisbane River. In den Botanic Gardens kann man nachts die riesigen Fledermäuse um die Wolkenkratzer fliegen sehen und sich kaum unterhalten bei der Lautstärke der Tiere, wenn sie einen neuen Futterbaum entdeckt haben.

Es geht eine wunderbare und lohnenswerte Australienreise zu Ende und es bleibt die Vorfreude auf ein Wiedersehen mit diesem unfassbar schönen Kontinent!

Eindrücke aus Brisbane – u. a. der Bambusweg

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