Boot-, Bus- & Helikoptertour: Ontario, Canada

Beitrag von Christian – follow us | instagram account

Teil 1: Tour durch Ontario

(Teil 2 hier: Sankt-Lorenz-Strom, Québec)

  • so abenteuerlich können 10 Tage im Osten Kanadas sein

vorab Checkliste zur Kanada Reiseplanung

Für die Reisezeit April – Mai in Ontario  

  • vor jeder Einreise: eTa „Electronic Travel Authorization“ beantragen – auf Englisch / Französisch gegen Zahlung der Gebühr von CAD 7,- per Kreditkarte
  • Angaben zu u. a. Reisepassnr., Flugnr., Dauer der Reise & Arbeitgeber machen
  • Abwarten bis zur Genehmigung per Email – 1 – 2 Tage gedulden. Nach Erhalt der Erlaubnis ist die Einreise 5 Jahre gültig.
  • Koffer packen: Warme und dünne Kleidungsstücke! Das Wetter wechselst teils stündlich. Mit Schnee rechnen – aber auch Temperaturen um 25 °c möglich
  • Mückenspray im Mai noch nicht notwendig gewesen!
  • Bei empfindlicher Haut an Sonnencreme denken – aber in Kanada nicht teurer
  • Beliebiges wie Handy-Ladegerät, Speicherkarten. SIM-Karten für Kurzreisen nicht notwendig – in Cafés öffentliches W-LAN in den Städten.
  • wichtig: Mehrzweck-Stecker für Kanada vorab kaufen (110 Volt üblich)

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  • weiter unten: Eichhörnchen und Elche im Algonquin Nationalpark  

Toronto – die gechillte Metropole rund um den CN Tower am Lake Ontario

O Canada! Our home and native land!

True patriot love in all of us command. […]


… So beginnt die kanadische Nationalhymne und gefühlt begann so auch unsere abenteuerliche Erlebnisreise durch eines der schönsten Länder dieses Planeten. Das Gefühl, das die Nationalhymne ausdrückt, können wir jetzt sofort nachempfinden. Nach den Ereignissen auf unserer Rundreise in nur 10 Tagen mit Boot, Bus und Helikopter können wir dies mit ziemlicher Gewissheit bestätigen – denn wir haben das zweitgrößte Land der Erde und seine gewaltigen Naturwunder sowohl vom Land, als auch vom Wasser und aus der Luft vom Himmel aus bestaunen können. Wie wir in Niagara in den Helikopter stiegen, erfahrt ihr weiter unten. Ansonsten würden wir kurz und bündig über die Kanadier sagen: relaxt, aufgeschlossen, hilfsbereit & vor allem zuvorkommend und serviceorientiert. Gerne hätten wir uns mehrere Scheiben von der Lebensart abgeschnitten und in die Heimat mitgenommen. Hektik schien hier ein Fremdwort zu sein.

Toronto Bootshaus Queen's Quai Boat Ferry Fähre Beavertails Hafen Harbour islands Inseln Ontario Canada Kanada exploreglobal Reiseblog

  • Am Queens Quay in Toronto warten Liegestühle auf einen bis zur Abfahrt

Unbeschreiblich relaxt und gechillt wirkte die Millionenmetropole und viertgrößte Stadt Nordamerikas auf uns. Zwar ist alles so ziemlich für Autos gebaut – seien es Schnellstraßen und Hochstraßen, doch es gibt genügend ruhige Ecken rund um das Rogers Center, das auch Skydome genannt wird. Dieses gigantische Stadion befindet sich direkt neben dem zentralen CN Tower, der schon von sehr weit sichtbar ist und als unmissverständliches Wahrzeichen über der Stadt thront. Interessant zu wissen ist, dass auf das Stadtbild und die Gestaltung der öffentlichen Plätze viel Wert gelegt wirkt. Nicht umsonst ist jeder Auftraggeber für den Bau eines neuen Hochhauses dazu verpflichtet, als Gegenleistung der Stadt einen öffentlich  zugänglichen Kunstgegenstand zu überlassen. So entstehen hier regelrecht ruhige Zonen zwischen der Skyline.

Hafenrundfahrt zu den vorgelagerten Toronto Islands

Am südlichen Ende der Yonge Street – die übrigens bis 1999 als längste Straße der Welt galt und hier ihren Anfang bis in den Norden Kanadas nimmt – liegt der Queens Quay. Die Bootstour haben wir für eine Stunde rund um die Toronto Islands gemacht. Für CAD 30,- hat uns der Anbieter Toronto Harbour Tours Inc. in einem kleinen Ausflugsboot mit persönlicher Führung  und ohne Wenn und Aber direkt um die Inseln geführt. Unbeschreiblich empfanden wir die dort vorherrschende Tierwelt, die sich unter anderem durch Kraniche, Schwäne und Wasservögel auszeichnete. Und all das direkt vor einer Millionenstadt. Auf den Inseln gibt es ein paar Bootshäuser und Bootsanlegestellen, sowie Restaurants und einen Freizeitpark. Da wir in der Vorsaison da waren, war es weniger touristisch.

Toronto von oben Skyline skyscraper Wolkenkratzer Tour CN Tower Lake Ontario Inseln Ausblick Kanada Canada Reiseblog exploreglobal www.exploreglobal.wordpress.com

  • Blick auf Lake Ontario und den Queens Quay vom CN Tower aus 

Geheimtipp: Den wohl schönsten Ausblick auf die gesamte Skyline von Toronto vom Festland aus hat man vom Jennifer Kateryna Koval’s’kyj Park. Dieser befindet sich unweit südlich des Gardiner Expressways hinter dem Harbour Pier 35 in den Port Lands. Der absolut perfekte Fotospot hieß früher „Polson Street Park“ und wurde 1996 nach einer Heldentat des gleichnamigen Mädchens umbenannt.

Toronto Skyline mit CN Tower von der Polson Street Port Lands Harbour Pier 35 Jennifer Kateryna Koval's'kyj Park, Kanada Canada Lake Ontario Reiseblog exploreglobal

  • Fotospot an der Polson Street vom Jennifer Kateryna Koval’s’kyj Park

Eindrücke rund um den zentralen CN Tower bzw. La Tour CN

Wenn man neben dem Rogers Center zum Haupteingang kommt, wird man zunächst wie am Flughafen im kleineren Rahmen auf Sicherheit gecheckt. Hier gibt es Schranken, einen Scanner und man muss seine Taschen auf den Inhalt kontrollieren lassen. Online kann man schon zuvor seine Tickets reservieren. Die Fahrt mit dem Fahrstuhl, 22 km / h hinauf, und die Besichtigung auf der mittleren und höheren Plattform kosten im Regelfall CAD 38,- pro Erwachsenen. Für Gruppen gibt es Vergünstigungen, aber auch sonst gibt es gelegentlich Rabattaktionen.

Auf der zweiten und höher gelegenen Ebene tummeln sich allerhand Leute aus aller Welt. Hier entsteht im Sommer 2018 ein neuer Bar-Bereich – es ist schon gigantisch, hier einen Cocktail zu diesem Ausblick zu genießen! Zudem kann mein eine Ebene tiefer durch einen Glasboden direkt nach unten blicken. Einige fotografieren sich hier mit dem Handy, wie sie sich auf die durchsichtige Plattform gewagt haben, doch nicht jeder traut sich auf den Glasscheiben zu balancieren. Wir hatten zumindest wackelige Knie dabei.

Torontos altes Zentrum von der Church Street bis zur City Hall

Wir empfanden Toronto als eine bunte Stadt voller Kontraste, alt und neu wird hier häufig kombiniert, wie z. B. an den Gebäuden der Universitäten. Besonders schön mit vielen Blumenkübeln gestaltet ist der Bereich rund um die alte Church Street. Gemütlich kann man hier die kulturelle und gastronomische Vielfalt Kanadas in den guten Restaurants im und um den St. Lawrence Market erleben. Wer das besondere Etwas und Souvenir sucht, wird hier fündig. Ansonsten ist natürlich die Queen Street West die Nummer Eins Adresse für tolle Boutiquen und was Shopping angeht. Alte Kirchen, die freundlich gestaltet sind, wie die St. James Cathedral oder das bekannte Flatiron „Gooderham“ Building, machen den besonderen Charme dieses ältesten Viertels aus. Die ersten Gebäude stammen sogar aus dem Jahr 1793 an der Church Street – also von wegen nur moderne Wolkenkratzer!

Das Straßenbild ist also unglaublich abwechslungsreich. Als wir dann die typisch nordamerikanischen Schulbusse zwischen den Wolkenkratzern vor dem Rathausplatz entdeckt haben, fühlten wir uns schon wie in einem Film. Aber es war alles Wirklichkeit und kaum zu glauben.

Auch sonst bietet die Stadt unglaublich viel, unter anderem in der Gastronomie oder Festivals für Kulturinteressierte. Als wir mit dem Taxi nachts über die Hochstraßen zwischen den Wolkenkratzern fuhren, war der CN Tower blau-grün beleuchtet. Dann kommt man sich bei all den Lichtern noch einmal wie in einer anderen Welt vor.

  • der Karibische Karneval ist nur eines von vielen Festivals in Toronto

Mississauga, Kanadas sechstgrößte Stadt am Lake Ontario

Mississauga Stadtzentrum Marilyn Monroe Twin Towers Absolute World Kanada Canada Ontario Reiseblog exploreglobal www.exploreglobal.wordpress.com

  • die Marilyn Monroe Twin Towers sind schon von weitem sichtbar 

Unscheinbar für viele mag Kanadas sechstgrößte Stadt auf den ersten Blick wirken. Für viele ist Mississauga am Lake Ontario eine Vorstadt von Toronto, von der täglich viele mit dem Auto auf den vollen Highways oder mit dem Zug zur Arbeit pendeln. Parkdecks, riesige Supermärkte und neue Wohnviertel mit riesigen Hochhäusern direkt am Lake Ontario machen das Stadtbild zunächst einmal aus. Doch irgendwie schien die Stadt bei der schnellen Entwicklung auf uns bemüht zu sein, eine heimelige Atmosphäre aufzubauen. Unser Hotel befand sich nahe des großen Einkaufszentrums Square One. Restaurants wie das Reds sind jedoch durchweg einmalig mit ihrer Fassade aus Weinflaschen hinter eine Glasfront und einem Innendesign wie in einem Fabrikloft.

interessant zu wissen: Hintergründe zu Kanada

  • generell herrschen bis zu 6 Monate Winter mit Eis und Schnee
  • Eishockey ist Nationalsportart und überall stark präsent
  • eine Einzimmerwohnung besteht hier aus Wohnzimmer plus Schlafzimmer
  • der Kaufpreis einer neuen Einzimmerwohnung in einem mehrstöckigem Hochhaus in der Vorstadt Torontos liegt um die CAD 500.000,- bis 750.000,-
  • Autobahn Mautgebühren fallen nur im Osten Kanadas an, nicht im Westen des Landes (außer auf bestimmten Brücken um Vancouver)
  • British Columbia, Manitoba, New Brunswick und Ontario sind die einzigen Provinzen, die Nummernschilder an Autos vorne und hinten vorschreiben – ansonsten befinden sich kanadische KFZ-Kennzeichen nur hinten am Heck

Insgesamt empfanden wir das Stadtbild als abwechslungsreich. Es schien Wert darauf gelegt worden zu sein, dass nicht jedes Hochhaus dem anderen gleicht. Besonders der Platz vor der City Hall war bemerkenswert: das Zentrum zwischen den hohen Bauten bildete ein künstlich angelegter Sportplatz, wo es vor Kindern wimmelte. Hier trafen sie sich abends um miteinander Ball zu spielen.

1000 Islands – Blick vom Boot zum New York State, USA

Kurz hinter Kingston, Richtung des bekanten Ortes Gananoque, schien die Natur nach Abfahrt vom Highway 401 zwischen Toronto und Montreal immer malerischer zu werden. Wir befanden uns hier direkt am Sankt-Lorenz-Strom gegenüber der US-amerikanischen Insel Wellesley Island im Traumort Ivy Lea. Mit unseren deutschen Reisepässen hätten wir nach Zahlung der Einreisegebühr und ein paar kleinen Formalitäten ein Leichtes gehabt, in die USA überzusetzen. Doch spätestens hier mitten in der Natur, umgeben von den Thousand Islands, wurden wir zu wahrhaften Kanada-Fans! So genossen wir den Ausblick auf die vielen bunten Bootshäuschen und Anlegestellen im Wald.

Thousand Bridge zwischen den USA und Kanada - 1000 Islands, Kanada Canada Ontario Reiseblog exploreglobal www.exploreglobal.wordpress.com

  • von den USA überquert man Hill Island mittels der Thousand Island Bridge 

Bootsfahrt durch das UNESCO-Biosphärenreservat

Von Ivy Lea führte aus führte uns das Boot mit ein paar asiatischen Touristen vorbei an Wachtürmen an der Grenze zu den USA im Hintergrund bis rund um Heart Island und zurück. Es standen Geräte zur Verfügung, die einem auf Deutsch die Lautsprecherdurchsagen auf Englisch übersetzten. So konnte man gleichzeitig die Inseln beim Vorbeifahren bestaunen und der Geschichte der Region lauschen, die seit 2002 den Schutzstatus der UNESCO genießt. Mückenspray haben wir hier keineswegs gebraucht bei unserer Reisezeit Ende April / Anfang Mai.

Bewohnte Häuser auf den kanadischen Inseln der Thousand Islands Gruppe, Ontario Kanada Canada 1000 Islands, Kanada Canada Ontario Reiseblog exploreglobal www.exploreglobal.wordpress.com

  • sogar auf den allerkleinsten Inseln im Sankt-Lorenz-Strom stehen Wohnhäuser 

Boldt Castle auf Heart Island, USA

Hier war der Bundesstaat New York nur einen Katzensprung über das Wasser entfernt. Allein  das Generatorenhaus zur damaligen Stromerzeugung auf einer vorgelagerten Insel ist sehenswert und weltweit bekannt, obwohl das eigentliche Boldt Castle sich auf Heart Island hinter Bäumen befindet. Das Schloss nach europäischen Vorbild ließ der Inhaber des Hotels Waldorf-Astoria aus New York um das Jahr 1900 errichten. Falls man ein Boot mit Anlegung an Land von Heart Island wählt, muss man auf der Insel die US-amerikanischen Formalitäten an der Zollkontrolle erfüllen.

Das Generatorhaus des Boldt Castle auf Heart Island in den USA (New York State) Kanada Canada Ontario Thousand 1000 Islands Reiseblog exploreglobal www.exploreglobal.wordpress.com

  • das Generatorenhaus des Boldt Castle auf Heart Island in den USA (New York State) 

Ottawa, Kanadas charmante & niedliche Hauptstadt

Haben wir etwa mit der malerischen Hauptstadt und der wunderschönen Umgebung unsere Lieblingsstadt im Osten Kanadas gefunden? Alleine die Anfahrt mit dem Bus von Montreal auf der Route 210 war traumhaft. Teils gab es hier rosa glitzernde Felsformationen aus Granit an den Straßen, die wie in einem kleinen Canyon liegen, an denen die Frühlingsblumen blühen und tosende Bäche, an denen Rafting möglich ist.

weitläufig angelegt: Parkanlagen und Regierungsgebäude

Die "Centennial Flame" Flamme seit 1967 vor dem Parlament in Ottawa, Parliament Hill Canada Ontario Kanada Reiseblog exploreglobal www.exploreglobal.wordpress.com

  • die „Centennial Flame“ Flamme seit 1967 vor dem Parlament in Ottawa

90 Wellington Street, Ottawa – das ist die Adresse des kanadischen Parlamentsgebäudes, wie es auf dem Parliament Hill am Ottawa River thront. Auf der anderen Seite, hinter dem Parlament, blickt man direkt hinüber zur Provinz Québec mit der französischsprachigen Stadt Gatineau. Das Museum für kanadische Geschichte, das von außen wie ein aus Stein gemauertes Gesicht wirkt, befindet sich in Gatineau. Direkt nebenan gibt es einen wunderschön angelegten Zen Garten und eine Aussichtsplattform, auf der wir uns mit Blick auf Parliament Hill fotografieren lassen haben. Die zahlreichen Flaggen, die hier im Wind wehen, lassen  einen unmissverständlich wissen, dass man sich in einer Hauptstadt befindet. Täglich um 10 Uhr morgens beginnt die eindrucksvolle Zeremonie der Wachablösung bzw. auf Englisch „Changing of the Guard“.

  • Blick auf Parliament Hill am Ottawa River von Gatineau aus

Haus neben der Rideau Hall, Wohnsitz des Stellvertreters der Queen Elizabeth, Ottawa Ontario Kanada Canada Reiseblog exploreglobal www.exploreglobal.wordpress.com

  • so schön blüht es am Haus neben der geschichtsträchtigen Rideau Hall

32 Hektar umliegendes Land- und Parkgelände gehören mit den Gartenanlagen zum offiziellen Wohnsitz des Stellvertreters der Queen Elisabeth II als offizielles Staatsoberhaupt des Landes, dem Generalgouverneur von Kanada. 1838 wurde das Gebäude bereits erbaut und galt seit 1867, dem Jahr der Unabhängigkeitserklärung Kandas, als dessen offizieller Wohnsitz. Im Park, der aus über 10.000 Bäumen besteht, werden zu besonderen Gedenkanlässen stets weitere Bäume gepflanzt. Das Besucherzentrum ist von Mai bis Oktober von 8.00 Uhr morgens an bis 1 Stunde vor Sonnenuntergang geöffnet – der Eintritt ist kostenlos. Viele weitere typisch kanadische Symbole, wie Inukshuks, oder auch Cricket Plätze findet man auf dem Gelände des Parks.

UNESCO Weltkulturerbe in Ottawa

Rideau Canal von oben in Ottawa neben dem Parliament Hill, Bootsfahrt Kanada Canada Ontario Reiseblog exploreglobal www.exploreglobal.wordpress.com

  • der Rideau Kanal von oben zwischen Parliament Hill und Château Laurier (rechts)

Als auf den ersten Blick unscheinbares UNESCO Weltkulturerbe seit 2007 gilt der Kanal hier oben auf dem Bild: der Rideau Kanal. Hier befinden sich allerdings acht Schleusen auf kürzester Strecke zwischen der Brücke an der Wellington Street und dem Ottawa River. Im 19. Jahrhundert wurde der Kanal, der auf 200 km Strecke von Ottawa bis nach Kingston am Lake Ontario führt, zu militärischen Zwecken und zur Verteidigung der Briten in Kanada gegenüber den Amerikanern errichtet.

Notre-Dame zu Ottawa, Kathedrale in der Hauptstadt unweit der amerikanischen Botschaft, Kanada Canada Ontario Reiseblog exploreglobal www.exploreglobal.wordpress.com

Neben der großzügig angelegten Botschaft der USA, die im Gegensatz zu anderen Botschaften deutlich hervorsticht und direkt schräg gegenüber des Château Laurier liegt, steht die wunderschöne Kathedrale Notre-Dame von Ottawa.

Ein Zentrum aus Markständen: Byward Market – oder „Marché By“

Byward Market mit Restaurants Läden und Bars Ansicht von innen, Ottawa Ontario Kanada Canada Reiseblog exploreglobal www.exploreglobal.wordpress.com

Das hätten wir vorab nie von Ottawa erwartet – so uninformiert wie wir uns überraschen lassen wollten – ein Stadtzentrum, das rund um die York und George Street aus Marktständen best besteht. Als wir  in einer Boutique im Inneren des Byward Marktes ein Bild mit dem ehemaligen US-Präsidenten Obama vorfanden, wussten wir, dass es sich um einen besonderen Ort handelte. Dieser Markt wurde bereits 1826 vom Lieutenant Colonel John By. Blumen, Früchte, Souvenir, Bekleidung oder außergewöhnliche Restaurants findet man hier zu Hauf. Zudem finden besondere Aktionen wie das Tulpen-Festival im Mai oder ein Mitternachtsmarkt statt. Alleine der Außenbereich mit den zahlreichen Ständen erstreckt sich über mehrere umliegende Straßenabschnitte rund um die George und York Street, an denen man wunderschöne Pubs im irischen Stil findet.

  • die bunte William Street in Ottawa mit ihren vielen Pubs

Geheimtipp: Einen ruhigen Hinterhof mit tollen Restaurants und einen Bereich nur für Fußgänger findet man im York Court. Der Eingang zum Gelände befindet sich an der Clarendon Lane. Hier warten tolle Cafés uns Sitzmöglichkeiten auf einen zum Verweilen zwischendurch.

Essen und Gastronomie in Kanada

Latte érable - ein Heißgetränk in einem Café in der Altstadt von Quebec - Kanada Canada Rundreise www.exploreglobal.wordpress.com
regionales Heißgetränk in einem Café in Québec
  • ein typisch kanadisches, deftiges Gericht: Poutine, bestehend aus Pommes Frites angerichtet mit Bratensoße und Käseresten darüber gestreut
  • Beavertails: eine süße Nachspeise aus Teig, wie ein langgezogenes Gebäckstück mit z. B. Zimt drauf, das an einen Biberschwanz erinnert
  • unbedingt die vielfältigen und hochwertigen Burger probieren!
  • Montreal Smoked Meat – geräuchertes Fleisch in dünnen Scheiben serviert mit einer Gewürzgurke, gibt es auch mit Sauerkraut dazu
  • regional findet man häufig in Québec Speisen mit Ahorn verfeinert – Butter mit Ahornsirup oder Caffè Latte
  • typisches Frühstück nach „Holzfällerart“ – Rührei, gebratene Würstchen und Bacon mit Toastbrot, dazu oft ‚Hash Browns‘ (eine Art Kartoffelpuffer)
  • bei Ankunft in einem Restaurant wird einem in der Regel der Platz durch Bedienstete zugewiesen, die einen mit der Menükarte dorthin führen – an der Rezeption im Eingang steht der Hinweis ‚Please wait to be seated‘.

Elche und Biber im Wald: Algonquin Provincial Park

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  • durch einen nachempfundenen Totempfahl wird man am Eingang begrüßt

Die Anreise erfolgte von Ottawa aus über die schöne Route 417 und 60 über den Ort Barry’s Bay. Viele Bewohner Torontos kommen hier zu den umliegenden See zu einem Wochenendbesuch ihrer Bootshäuser in der Muskoka-Region.

Logging Museum Ontario Canada Algonquin Nationalpark Wald Forets Entrance Eingang Reiseblog exploreglobal www.exploreglobal.wordpress.com

  • Eingang des Rundwegs am Algonquin Logging Museum

Für einen kurzen Aufenthalt bei Durchfahrt auf der Route 60 lohnt sich unserer Meinung nach auf jeden Fall das Algonquin Logging Museum. Auf dem kurzen Rundweg am tosenden Oxtongue River und an den Seen entlang lernten wir die Geschichte der Holzfäller kennen. Am Wegesrand stehen Tafeln mit Erklärungen, wie damals das Holz mittels Fluss und Eisenbahn aus dem Wald transportiert wurde. Zudem kann man die Ausstellungsstücke wie Hütten im Wald von innen begehen – teils findet man hier drinnen alte Dampfmaschinen oder Kochstellen und Öfen zur Beheizung.

  • erlebnisreich: die Holzhütten sind von innen begehbar 

Wanderungen auf den Trails & Rundwegen durch den Algonquin Park

Die folgenden Trails kann man wunderbar mit seinem Mountainbike durch den Wald erkunden und dabei die Natur aktiv kennenlernen:

  • Highway-60-Korridor (entlang der Route 60 und des Oxtongue Rivers)
  • Old Railway Bike Trail (16 km lang an der alten Eisenbahnstrecke)
  • Minnesing Mountain Bike Trail (Schwierigkeitsgrad höher: teils steil, felsig)

Fahrräder lassen sich auch im Park auf dem Campingplatz des Lake of Two Rivers mieten. Ansonsten gibt es einige Campingplätze und Picknickmöglichkeiten im Park.

Landschaft im Algonquin Nationalpark nahe des Logging Mill Museums am Eingang des Parks, Wald Natur Bäume Fluss See Eis Kanada Canada Ontario Reiseblog exploreglobal www.exploreglobal.wordpress.com

Wir folgten unter anderem dem Trail entlang des Logging Museums. Unweit der Straße gibt es allerdings auch verschiedene kleine ‚Lookout Trails‘ z. B. nahe des Pog Lakes. Ende April war es zwar nicht mehr kalt, sondern stellenweise sogar wirklich warm. Doch der Erdboden zwischen den hohen Tannenbäumen war noch gefroren und so tauten die  Eisschollen auf den vielen kleinen Seen um uns herum erst langsam ab.

Oxtongue River schlängelt sich durch den Wald im Algonquin Nationalpark Ontario Kanada Canada forest Fluss Reiseblog exploreglobal www.exploreglobal.wordpress.com

  • Baumstämme wurden früher von Holzfällern auf dem Fluss transportiert

Eine Ecke war schöner als die andere. Kaum kamen wir aus dem Wald heraus, sahen wir, wie sich der Oxtongue River durch das weitläufige Gelände schlängelte. Nicht selten fanden wir hier mehrere Biberburgen vor, die unterschiedlich hoch in der Mitte der Bäche und Flüsse hervorstachen. So fanden wir auf einmal das Schild mit der Warnung vor Elchen auf den nächsten 24 km entlang der Strecke.

Schild mit Warnung vor Elchen auf der Strecke im Algonquin Nationalpark Ontario Kanada Canada moose Wald forest Reiseblog exploreglobal www.exploreglobal.wordpress.com

  • Achtung, Elche könnten die Route 60 überqueren

Doch auf einmal stand er bzw. sie schon vor uns – und ließ sich nicht von uns stören: ein älteres Weibchen. Sie wirkte sogar sehr interessiert an uns und begann plötzlich ihr Fell ordentlich zu schütteln. Erst als wir uns weiter auf den Weg machten, verließ der Elch ebenfalls das freie Gelände an dieser Ecke unweit der Straße.

Ein Elch auf der Strecke im Algonquin Nationalpark Ontario Kanada Canada moose Wald forest Reiseblog exploreglobal www.exploreglobal.wordpress.com

  • Und dann war es so weit: eine Elch-Dame begrüßte uns

Wir machten halt am nächsten Trail und waren gleich von einem Eichhörnchen entdeckt worden. Es schaute uns ebenfalls neugierig an, als ob etwas Fressbares herabfallen könnte. Die Tiere schienen hier also schon an den Menschen gewöhnt zu sein, denn sie ließen sich alle seelenruhig aus der Nähe fotografieren. Groß und kräftig wirkten die Eichhörnchen auf uns im Gegensatz zu ihren europäischen Verwandten – und dazu fanden wir sie noch in sämtlichen Schattierungen von schwarz über grau bishin zu rotbraun im ganz Ontario vor.

Eichhörnchen Kanada Canada kanadisch Natur Wald Baum wild Tier Nationalpark Algonquin Tierwelt forest exploreglobal Reiseblog

  • Achtung Eichhörnchen von allen Seiten – so fotogen ist Kanadas Tierwelt

Niagara mit Helikopter – American & Horseshoe Falls

Wow“ war der erste Gedanke bei Ankunft an den Niagara Fällen mit dem Bus. Dabei kamen wir über den Queen Elizabeth II Way von Hamilton hierher. Dort sahen wir am Lake Ontario am Rande des Highways das Wrack eines Segelschiffs, das wie ein Piratenschiff hier seine letzte Ruhestätte nach einem Sturm gefunden haben zu schien.

Der Ort Niagara Falls ist getrennt durch die Grenze zu dern USA. Die kanadische Seite wirkte auf uns schon einmal wie Klein Las Vegas. Viele amerikanische Tagestouristen lassen hier wohl an der Meile aus Spielautomaten ihre US Dollars.

  • Spielmeile Clifton Hill in Niagara Falls bei Nacht 

Die größeren kanadischen Wasserfälle werden nicht umsonst ‚Horseshoe Falls‘ genannt, da sie wie ein gigantisches Hufeisen aussehen, an denen pro Sekunde Millionen von Litern klares Wasser hinunterstürzen. An der ganzen langen Promenade, die schön mit Blumenkübeln gestaltet ist, konnten wir stets das dauerhafte und tosende Geräusch der Fälle wahrnehmen.  Dazu gesellte sich kurz vor dem Welcome Center der von unten aufsteigende Dampf. Manch einer mag hier vielleicht sein Regencape herausholen wollen, doch uns machten die paar Tropfen nichts aus.

Niagara Fälle Horseshoe Falls Ontario Kanada Canada waterfall Wasserfall Reiseblog exploreglobal

  • glasklar und rasend schnell stürzen Million Liter Wasser pro Sekunde herab

Von der kanadischen Seite aus fuhren die Boote im Rahmen der Voyage to the Falls Boat Tour Ende April noch nicht. Es war schließlich noch Vorsaison bis zum dritten Maiwochenende in Kanada. Allerdings konnte man von US-amerikanischer Seite aus schon losfahren. Wir beobachteten von oben, wie die Boote langsam gegen die starke Strömung manövrierten. Hier lagen teils noch Schnee und Eis an den Ufern.

tosende Gewässer Bootsfahrt boat trip Journey behind the falls Welcome Center Canada exploreglobal Niagara Fälle Horseshoe Falls Ontario

  • die tosenden Gewässer des Niagara Rivers von oben

Bei einer Besichtigung der Journey behind the Falls Tour kann man genau hier unten auf einer Aussichtsplattform. Für CAD 22,50 Eintritt geht man dazu im nahe gelegenen Welcome Center auf Höhe des Casinos von Niagara die Treppen hinunter. Hier sollte man hingegen unbedingt ein Regencape tragen, denn das Wasser der tosenden Fälle spritzt hier deutlich über die Absperrung.

So schön ist Kanada von oben – unser Helikopterflug über Niagara

Unweit des Whirlpools von Niagara, wo im Niagara River ein Strudel entsteht, liegt der Landeplatz des Tour Anbieters Niagara Helicopters Ltd. Vorab konnte man den ca. 15-minütigen Flug für CAD 139.00 reservieren – ist aber keine Pflicht. Kurz vor dem Abflug bekommt man das Ticket in der Wartehalle beim Souvenirshop. Dann stellten wir uns gespannt draußen hinter die Absperrung und wurden mit anderen in Sechsergruppen eingeteilt. Uns wehte ein kräftiger Wind um die Ohren, sobald ein Helikopter hier abhob oder landete. Schnell machten sie noch zwei Fotos von unserer Gruppe und auf ging’s.

  • unser Pilot manövrierte den Helikopter perfekt über die Wasserfälle

Wie aus einer Filmkulisse – Niagara-on-the-Lake

Vielleicht sogar ein Muss auf jeder Kanada Reise ist der traumhafte Ort Niagara-on-the-Lake, unweit nördlich der Niagara Fälle direkt am Lake Ontario gelegen. Als wir hier nach der Busfahrt durch die umliegenden Weingüter ausstiegen, trauten wir unseren Augen nicht: waren wir hier in einer extra für einen Spielfilm angelegten Ortskulisse angekommen? So liebevoll gestaltet war das Ortsbild mit seinen bemalten Holzfassaden, Terrassen und romantisch gehaltenen Vorgärten. Auch die Region drumherum mit ihren vielen Weinreben und Obstplantagen ist sehr malerisch. Die Niagara Peninsula gilt als Kanadas zeitgrößte Weinanbauregion. Insbesondere wird hier Eiswein angebaut.

Niagara on the Lake Ontario Kanada Stühle Sitzplatz Golfplatz gulf Golf Reiseblog exploreglobal

  • Entspannung pur am Lake Ontario: typisch kanadische Muskoka Stühle

Und wieder war die USA nicht weit von uns entfernt. Am gegenüberliegenden Ufer des Niagara River konnte man direkt auf das Old Fort Niagara mit seinen Befestigungsanlagen blicken. Auch hier was das Wasser wieder glasklar, wie anderswo in Kanada.

Old Fort Niagara Festungsanlage USA Amerika Kanada Niagara on the Lake Ausblick See Ontario Canada Reiseblog exploreglobal www.exploreglobal.wordpress.com

  • der Niagara River bildet die Grenze zu den USA

Diese Stelle am Lake Ontario ist so romantisch, dass hier wohl auch Hochzeiten im Freien stattfinden. Warum auch nicht, so unvergesslich wie diese Kulisse ist wohl selten ein Fleck auf der Erde.

Haus am See Lake Ontario Niagara-on-the-Lake Kanada Canada house See Reiseblog exploreglobal

  • hier wurden Rosenblätter am Lake Ontario gestreut

Viele Privatleute bieten hier Bed & Breakfast Unterkünfte während der Saison an, sodass man nicht nur auf ein Hotel angewiesen ist. Von außen sind diese häufig gut gekennzeichnet.

Bed and Breakfast privat Unterkunft Niagara on the Lake Ontario Kanada Canada Frühstück Empfehlung Urlaub Reiseblog exploreglobal

  • das Somerset Bed & Breakfast an der 111 Front Street am Lake Ontario

Sehr schön und zu empfehlen ist das gute Essen in der Shaw Café & Wine Bar. Kaum zu übersehen ist das von außen wunderschön und liebevoll mit Terrasse und Blumen gestaltete Restaurant an der 92 Queen Street. Fish and Chips mit einer kleinen Portion Salat gibt es hier für umgerechnet ca. 13,- EUR auch zum Mitnehmen, wobei die Qualität wirklich ausgezeichnet ist.

Fazit

Mega. Hammer. Krass. Nach dem Überwinden der Sprachlosigkeit stellen wir fest, dass wir einfach nur noch zurück wollen – und zwar schnell! Da uns das Land so dermaßen umgehauen hat, könnt ihr mit Sicherheit in Zukunft mehr hier über Kanada nachlesen. So unterschätzt finden wir die Kultur und und Möglichkeiten, die man hier geboten bekommt. Das Essen kommt in den Restaurants in guter Qualität mit viel Service – und teuer empfanden wir es für die gelungene Leistung keineswegs. Für den umgetauschten Euro haben wir unserer Meinung nach viel bekommen. Das Land strahlt einen Stolz aus mit den überall präsenten Flaggen im Straßenbild und zudem kommt das Lebensgefühl, dass sie alle mit dem nationalen Symbolen wie Eishockey, Maple Leaves und Ahorn Sirup verbinden zu scheint. Die kulturelle Identität haben wir hier schneller als in den USA ausmachen können. Bei all den Naturwundern haben wir uns manchmal wie in einem Traum gefühlt – Kanada scheint mit seinem funktionierendem Sozial- und Gesundheitssystem, dem Mix aus Multikulti und der atemberaubenden Natur das neue Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu sein. Wir kommen wieder!

Canada CN Tower Monument www.exploreglobal.wordpress.com

Lest demnächst hier – Teil 2: Montreal bis zur Île d’Orléans in Québec

3 Kommentare Gib deinen ab

  1. Sylvia sagt:

    Hallöchen. Sehr schöner Bericht 🙂 Wo sind denn die Buchstaben CANADA zu finden? Wir fahren in 5 Wochen eine ziemlich ähnliche Tour 🙂
    LG Sylvia

    Gefällt 1 Person

    1. Das ist ja toll. Der Schriftzug „Canada“ steht direkt vor dem CN Tower in Toronto – am Eingang zum Rogers Center, neben dem SkyDome! Danke für die Rückmeldung und eine tolle Reise!

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